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Wohin mit 20 Tonnen Vaseline?

Anish Kapoors "My Red Homeland" lockte 13.000 Besucher ins Kunsthaus Bregenz

Bregenz (VN-cd) Wie ein Rührwerk überführte in den letzten Wochen im Kunsthaus Bregenz ein metallener Arm Material in Form und Chaos in Ordnung. Wobei das Material aus gut 20 Tonnen roter Vaseline besteht - verwendet vom britischen Künstler Anish Kapoor.

Wohin damit? Das fragt man sich nun, nach Ablauf einer der erfolgreichsten Ausstellungen im Zumthor-Bau am Bregenzer Seeufer. Hat es die Kunsthausleitung mit dem Engagement von Kapoor doch geschafft, seit Ende September rund 13.000 Besucher ins Gebäude zu locken.

Bis Mittwoch geschieht einmal gar nichts. Dann wird das bildhauerische Objekt, das eigens für das obere Stockwerk des Kunsthauses geschaffen wurde und den Besuchern neue Seh- und Raumerfahrungen bescherte, in ein Zwischenlager in Deutschland gebracht. Selbstverständlich schön zerteilt in einzelne "Tortenstücke", damit es später wieder zusammengesetzt werden kann. Kurator Rudolf Sagmeister geht davon aus, dass Kapoors neues Werk demnächst in eine weitere Ausstellung kommt, selbstverständlich mit Bezug drauf, wo es entstanden ist.

Eigene Publikation

Bis dahin wird auch die Kapoor-Publikation auf dem Markt sein, die das Kunsthaus herausbringt und die auch alle Werke auflistet, die Kapoor zwar entworfen hat, aber nicht verwirklichen konnte.

13.000 auch in Feldkirch

Begeistert vom Besucherzuspruch ist auch Eva Jakob, Initiatorin und Kuratorin der Ausstellungen in der Johanneskirche in Feldkirch. Hier - wo Kapoor eine Arbeit eigens für den Raum entwarf - konnten ebenfalls rund 13.000 Besucher gezählt werden. Vorurteilsbehaftete Annahmen, dass angesichts dessen, dass kein Eintritt erhoben wird, jeder als Besucher gilt, der kurz rein schaut, kann Jakob zerstreuen. Erst wenn die Leute sich im Raum aufhalten und bis zum Geländer vorgehen, das zwischen Ausstellungs- und Publikumsbereich errichtet wurde, wird gezählt.

Eva Jakob wird - nachdem alles bestens funktioniert hat - im nächsten Sommer wieder mit dem Kunsthaus zusammenarbeiten. Realisiert wird ein Projekt der amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer. Nach der Winterpause ist im April 2004 noch die Vorarlbergerin Uta Belina Waeger in Feldkirch an der Reihe.

Die nächste Ausstellung mit Film- und Videoarbeiten von Eija-Liisa Ahtila, Tacita Dean, Anri Sala, Jane & Louise Wilson unter dem Titel "Remind" wird im Kunsthaus Bregenz am 29. November eröffnet.

Anish Kapoors für Bregenz geschaffenes Objekt "My Red Homeland" geht auf Reisen. (Foto: VN/Hofmeister)

Die Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz hat bestens funktioniert.

KURATORIN EVA JAKOB




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