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Aus dem Schatten getreten

Zur Schau "Aspekte der Originalgrafik" bei Pässler & Schlachter in Lauterach

Lauterach (VN-ag) Wenn immer perfektere Digitalreproduktionen entstehen, gewinnt der Begriff der "Originalgrafik" für den mit Hand und Herz beteiligten Künstler an Bedeutung.

Diesem Aspekt widmet sich eine Ausstellung bei Pässler & Schlachter in Lauterach, die als Koproduktion zwischen Kunst.Vorarlberg und der renommierten Edition Markus Gell entstanden ist.

Dass dem stiefmütterlich behandelten Medium Grafik nichts "Altmodisches" und schon gar nichts Langweiliges anhaftet und es auch nicht zwangsläufig zum Massenausverkauf, mit dem bekannte Künstler den Ruf der Grafik ramponierten, führen muss, beweist diese Schau.

Überblick

Nicht nur, dass man sich um einen sanft-didaktischen Ansatz und das Aufzeigen einer Vielfalt an Techniken (darunter auch Gustostückerl wie die selten praktizierte Heliogravüre) wie auch Möglichkeiten der Umsetzung (von realistisch bis abstrakt) bemüht. Mit einer Auswahl von zeitgenössischen Künstlern, die entweder dem noch jungen Forum Kunst.Vorarlberg angehören, oder aber mit der Rankweiler Edition Markus Gell zusammenarbeiten, bietet sich ein Überblick über den Stand der grafischen Künste in Vorarlberg, wie man ihn sich vielleicht schon länger gewünscht hat.

Breite und Dichte

Dabei bleibt es eine subjektive Auswahl (die sich diskussionslos ergänzen ließe), kuratiert von Kurt Dornig und Markus Gell, mit dem Ziel, Breite und Dichte aufzuzeigen. Abwechslungsreich gehängt, in kleineren Blöcken, spannt sich ein interessanter Bogen: Altmeister Josef Hofer verblüfft in seinen grafischen Blättern mit einem Grau, das eigentlich Restschwärze ist, der Bildhauer Herbert Albrecht ist mit einer Auswahl von zwei stehenden Figuren und einem Kopf aus seinem jüngsten Mappenwerk vertreten, und aktuelle, leicht asiatisch inspirierte Steindrucke gibt es von Tone Fink.

Vielfältiges Spektrum

Mit seinen "Lilienfeldern" erweist sich Franz Gassner als Meister der Reduktion, während gleich daneben Edgar Leissing aus dem Vollen schöpft. Und im Gegensatz zu den hart wirkenden Kaltnadelradierungen von Georg Vith ist die Weichheit der Linie in den Linolschnitten von Kurt Dornig fast unbeschreiblich, doch bricht er die Schönheit dieser schwarz-weißen Akte durch eindeutige Werbebotschaften. In der Nähe zum Fotografischen spielen sich die edel wirkenden Heliogravüren von Markus Gell ab, der im vielfältigen Spektrum ebenso vertreten ist wie Lisa Althaus, Ursula Dorigo, Hugo Ender, Herbert Fritsch, Harald Gfader, Evelyn Rodewald und Hans Sturn.

Besondere Beachtung verdient auch die zur Ausstellung aufgelegte Mappe. In einer Auflage von 20 Exemplaren enthält sie sieben Blätter von sieben Künstlern. Darunter z. B. mit Uta Belina Waeger eine Künstlerin, die sich erstmals überhaupt auf das Gebiet der Grafik wagt und deren Blätter mit handgeschöpftem Papier wohl längst Unikate sind, ebenso wie Cornelia Hefel, die ein wunderschönes Blatt im Tiefdruckverfahren der Heliogravüre schafft.

Die Ausstellung "Aspekte der Originalgrafik" dauert in der Alten Seifenfabrik Lauterach, Pässler & Schlachter, bis 26.Oktober, geöffnet Mi bis Fr, 17 bis 20 Uhr, Sa, Sonn- und Feiertag, 14 bis 18 Uhr.

Arbeit von Vith. (Foto: Vith)

Arbeit von Gfader. (Foto: Gfader)

Arbeit von Althaus. (Foto: Althaus)

Arbeit von Dornig. (Foto: Dornig)

Arbeit von Hefel. (Foto: Hefel




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