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"2003"-Projekte im öffentlichen Raum - Innenstadtobjekte

Brunnen mit Einsicht, Lift aus Glas und Schatten hinter Uhrturm.

Graz (APA) - Mit den Objekten Uhrturm-Schatten, Wurm-Brunnen und Glaslift ist "Graz 2003" auch in der Innenstadt an öffentlichen Plätzen präsent. Die herausragendste "Veränderung" erfährt dabei das Wahrzeichen der Stadt, der Uhrturm auf dem Grazer Schlossberg, der für einige Zeit einen Schatten erhält. Ein Glaslift neben einer Mariensäule soll in die luftige Höhe der Madonna führen und damit neue Perspektiven eröffnen. Der Künstler Erich Wurm entwarf einen Brunnen, der Einblicke in den Untergrund ermöglicht.

Das Uhrturm-Projekt am Grazer Schloßberg stammt vom steirischen Künstler Markus Wilfling, der mittels Stahlkonstruktion dem Grazer Wahrzeichen einen dreidimensionalen Schatten anfügte. "Der Uhrturm in seiner Wirksamkeit als Wahrzeichen und Monument einerseits und auf Grund seiner kulissenhaften optimalen Platzierung im öffentlichen Raum von Graz andererseits hat mich dazu bewogen, ihm einen dreidimensionalen Schatten als Skulptur zu geben", so Wilfling. Durch unterschiedliche Lichtverhältnisse und Entfernungen könne das "Trugbild" zu neuen Wahrnehmungen führen, so der Künstler.

Der gläserne Lift neben der Mariensäule am Eisernen Tor wurde von Richard Kriesche konzipiert und soll die Fahrgäste auf Augenhöhe der Madonna führen, wo sie einige Minuten verweilen können. Der 18 Meter hohe Lift eröffnet damit nicht nur neue Perspektiven auf die Statue, sondern auf die gesamte Innenstadt. Neben dem Lift-Eingang befindet sich folgende Inschrift: "In Augenhöhe/ mit Maria/ erfahren Bürger/ was seinerzeit/ Menschen/ nur dem/ Außergewöhnlichen/ zugestanden haben/ den Ruf/ zur Entfaltung/ ihrer selbst".

Erwin Wurm, einer der erfolgreichsten österreichischen Gegenwartskünstler, gestaltete einen außergewöhnlichen Brunnen: Er stellt den Schacht ins Zentrum seiner formalen Auseinandersetzung. Drei Öffnungen - eine große, eine mittlere und eine kleine - ragen jeweils rund 40 Zentimeter aus der Erde. Nach unten hin erweitern sich die ausgeleuchteten und mit Wasser gefüllten Becken. Der Betrachter kann beim Blick in den Brunnen einen Blick in unterirdische Räume werfen, die auf Grund unterschiedlicher Ausleuchtung diffus und geheimnisvoll wirken. "Die Stadt als Labyrinth mit ihren Räumen und Lichtern wird in die Tiefe gezogen", beschreibt Wurm seine Arbeit.
2003-01-09 10:18:51