"Edward Hoppers Zweifel": Seit vielen Jahren beschäftigt sich Gerhard Glück mit bekannten Künstlern und ihren Werken.
Wien - Erst vor ein paar Monaten hatte Fritz Panzer seinen Posten als Geschäftsführer beim Ueberreuter-Verlag quittiert: "Ich wollte es einfach noch einmal wissen; ich war immerhin zehn Jahre im Unternehmen und habe einfach eine neue Herausforderung gebraucht", sagt der 54-jährige Neo-Unternehmer.
Seine neue Herausforderung ist eine VerlagsGes.m.b.H., heißt Komische Künste, ist im Wiener Museumsquartier angesiedelt und, wie der Name schon sagt, auf Humor spezialisiert. An seiner Seite arbeitet übrigens Thomas Zauner - der Exkollege aus Ueberreuter-Tagen wollte es offenbar auch noch einmal wissen.
Seinen Hang zur Heiterkeit kultivierte Fritz Panzer schon früher und integrierte den in Sachen Humor und Cartoons marktführenden Lappan-Verlag in die Ueberreuter-Familie. Komische Künste soll nun, zumindest in Wien, zur ersten Anlaufstelle für Cartoonisten, Illustratoren, Comic-Zeichner, kurz: für Künstlerinnen und Künstler werden, die sich satirisch "mit gesellschaftlichen Strukturen, menschlichen Verhaltensmustern, politischen und medienpolitischen Aussagen sowie kulturellen Entwicklungen auseinandersetzen", so Panzer.
Neben Publikationen, einem Online-Shop und einer Offline-Galerie wird das Duo Panzer/Zauner Ausstellungen organisieren und konzipieren - zumindest zwei im Jahr sollen es im Museumsquartier werden.
Zum Auftakt - im Quartier 21 - hat und zeigt Panzer echt Glück. Genauer gesagt: 120 Originale des Cartoonisten Gerhard Glück, frech, lustig, klug, hintergründig und subtil; da agiert einer mit feinem Pinsel, nicht mit dem Hammerwitz.
Spezieller Werkblock
Panzer hat für seine erste Präsentation im Museumsquartier einen ganz speziellen Werkblock Glücks gewählt: Der 1944 im hessischen Bad Vilbel geborene und in Frankfurt aufgewachsene Künstler ist Spezialist für den etwas anderen Blick auf Werke und Codes der Kunst- und Kulturgeschichte. Und so lautet auch der Untertitel der Schau Ein Glück für die Kunst denn auch "Cartoons aus dem Leben von Munch, Miró und Co".
Kleines Männchen
Da kommt dann beispielsweise Claude Monet nicht mehr zum Malen, weil er am berühmten Seerosenteich mit Gelsen und Mücken kämpft anstatt mit dem Bildmotiv. Da gibt es auch die Konstruktivistische Katze, hilflos dem Naturalismus ausgesetzt. Da ist aber auch das kleine Männchen, das sich einem wilden Farbfleckenregen entgegenstemmt und das William Turner auf dem Weg zur Arbeit zeigt. Oder der Herr, der versonnen den nackten Stamm seiner Zimmerpflanze betrachtet, von dem zwei müde, dürre Äste links und rechts hinunterhängen: Herr K. versteht etwas von Kunst. Er nennt seinen verdorrten Gummibaum liebevoll Giacometti.
Da wird auf Piet Mondrians Quadraten tempelgehüpft, da werden alte Meister bestaunt. Und da gibt es den kleinen Buben, der die Mauer mit Figuren und Kringeln vollmalt. Doch Miros erstes großes Werk blieb leider unvollendet. (Andrea Schurian/DER STANDARD, Printausgabe, 1. 12. 2010)
Ein Glück für die Kunst, Eröffnung 2. 12. um 19 h bis 9. 1. 2011, Arena 21 im Quartier 21 im MQ
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Komische Künste
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