Hohenems (VN-cd) Er ist Fotograf bzw. Fotokünstler, Zeichner und
Maler und erklärt, zu über 90 Prozent für sich selbst zu arbeiten.
Bemerkt wird er dennoch, Andreas Ender wurde unter die besten
Fotografen "Ende des Millenniums" gewählt.
Ausrufer der Ehrung ist Jose Galvez, seines Zeichens Präsident
einer spanischen Fotogesellschaft. Vier Österreicher dürfen den
Titel tragen, aus Deutschland sind fünf Kollegen des Hohenemsers
dabei.
Hoher Anspruch
Auf den Themenbereich erotische Fotografie mit seiner ganzen
Problematik angesprochen, erklärt er unumwunden, dass es in der Tat
eine "brutale Gratwanderung" sei, mit der er tagtäglich konfrontiert
ist. Seine Freundschaft mit dem berühmten Spencer Tunick (das ist
jener Künstler, der weltweit nackte Menschen an bestimmten Plätzen
zu Foto-Performances einlädt), hat ihm in Vorarlberg viel Kritik
eingebracht. Ender beschäftigt sich mit erotischer Kunst, setzt
darauf, dass seine Modelle selbst bestimmen, wie sie abgelichtet
werden, und muss als Fotograf mit höheren Zielen (der im Übrigen
schon zahlreiche internationale Preise eingeheimst
hat) eben zur Kenntnis nehmen, dass Schmuddel-Fotografie, die
Frauen zu willigen Weibchen degradiert (auch im Ländle, wo ein
Tunick empört), weitaus besser abgesetzt wird bzw. werden könnte,
als nackte Haut mit künstlerischem Anspruch.