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26.09.2003 15:02

Doppelausstellung für Anish Kapoor
"My Red Homeland" in Bregenz und Feldkirch

Bregenz/Feldkirch - Dem aus Bombay stammenden Künstler Anish Kapoor (49) ist im Kunsthaus Bregenz (KUB) eine umfassende Werkschau gewidmet, die von 26. September bis 16. November dauert. Gleichzeitig wird im Rahmen einer erstmaligen Kooperation mit dem KUB in der Johanniterkirche Feldkirch eine Rauminstallation von Kapoor gezeigt.

In Bregenz werden exklusive Neuproduktionen präsentiert. "Es ist überhaupt die erste und bedeutende Ausstellung von Anish Kapoor in Österreich", freute sich KUB-Direktor Eckhard Schneider: "Kapoors Werk vereint die spirituellen Traditionen seiner Heimat Indien und die Idee des Sublimen westlicher Kunsttradition".

Was zu sehen ist

Für das Erdgeschoss im Kunsthaus hat Kapoor im Rahmen der KUB-Arena eine farbige Lichtarbeit entworfen: Diagonal zieht sich eine Lichtwand mit schwarzer Fläche in der Mitte durch den Raum. Im ersten Stock zeigt Kapoor neue Objekte aus Edelstahl und Lack. Bei den im zweiten Stock ausgestellten Skulpturen aus Holz und Fiberglas ist Weiß die bestimmende Farbe.

Und im dritten Stock erwartet die Besucher als Höhepunkt eine monumentale Bodenskulptur von zwölf Meter Durchmesser aus 20 Tonnen dunkelrot eingefärbter Vaseline (My Red Homeland). Ein langsam drehender Metallarm wühlt die fettige Masse auf und transformiert sie auf einer äußeren Kreisbahn zu einer glatten Wand.

Rauminstallation

Zweiter Schwerpunkt der Doppelausstellung ist eine ortsbezogenen Arbeit für die Johanniterkirche in Feldkirch. Auf Grund der besonderen Ausstrahlung des Sakralbaues hat Kapoor sich dazu entschieden, hier eine Rauminstallation umzusetzen. Der Kirchenraum dient seit sieben Jahren - kuratiert von Eva Jakob - der Präsentation heimischer und internationaler Künstler.

Kapoor zählt zu den prominentesten Vertretern der British Sculpture. Seit den frühen 70er-Jahren wurde sein vielfach prämiertes Werk weltweit ausgestellt. 1990 vertrat er Großbritannien auf der Biennale von Venedig und erhielt den begehrten "Premio 2000". 1991 wurde ihm der renommierte Turner-Preis verliehen. Einer der Höhepunkte der documenta IX war Kapoors Raum "Descent into Limbo" (1992): In der Mitte eines begehbaren Kubus öffnete sich ein schwarzes Loch von scheinbar unendlicher Tiefe in den Erdboden. (APA)


"My Red Homeland": Neue Arbeiten von Anish Kapoor im Kunsthaus Bregenz sowie Installation in der Johanniterkirche Feldkirch.

27.9. bis 16.11. 2003.

Öffnungszeiten Kunsthaus: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10 bis 21 Uhr

Johanneskirche: Dienstag bis Freitag, 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Donnerstag, 10 bis 12 und 13 bis 21 Uhr, Samstag, 9 bis 16 Uhr.

Information: Birgit Albers, Tel. 05574 48594-13

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