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vom 28.02.2011 - Seite 020
Fall Noever: Mitarbeiter beklagen schlechte Behandlung

Ex-MAK-Direktor bleibt in der Kritik

Wie das "profil" berichtet, übt nun auch ein Teil der Belegschaft des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK) scharfe Kritik an dem am Mittwoch zurückgetretenen Direktor Peter Noever.

Kuratoren des Hauses habe der 69-Jährige verboten, in Büchern anderer Museen zu publizieren. Er habe die vertrauliche Post des Betriebsrates öffnen lassen und unliebsamen Kritikern Kompetenzen entzogen. "Oft hatte man den Eindruck, dass Noever alle Leute, die von außen kamen, als toll empfand - und jene im eigenen Haus geradezu als Dreck", wird ein langjähriger MAK-Mitarbeiter zitiert. Zudem soll Noever über eine elektronische Blanko-Unterschrift seines Kuratoriums-Vorsitzenden Andreas Treichl verfügt haben.

Wolfgang Zinggl, Bundes-Kultursprecher der Grünen, kritisiert Kunstministerin Claudia Schmied. "Im MAK rumort es nicht erst seit gestern", sagte Zinggl. "Und vor einer Vertragsverlängerung Noevers wurde Schmied allseits gewarnt."

Noever waren unter anderem die privaten Geburtstagsfeiern für seine Mutter im Museum zum Verhängnis geworden. Bei seinem Rücktritt erklärte er sich bereit, die finanziellen Schäden, die Rede war von rund 100.000 Euro, zu ersetzen. Trotzdem hat das MAK-Kuratorium Strafanzeige eingebracht. Der Rechnungshof prüft weiter, etwa die dienstlichen Los-Angeles-Reisen des Direktors. Martina Kandeler-Fritsch, die das MAK seit Noevers Rücktritt interimistisch leitet, hat sich für den Direktoren-Posten beworben.

Peter Noever




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