Salzburger Nachrichten am 20. März 2006 - Bereich:
"Millionenverkäufe" bei Maastrichter Kunstmarkt
Mit millionenschweren Verkäufen und einer deutlich gestiegenen
Besucherzahl ist am Sonntag die Europäische Kunstmesse (TEFAF) in
Maastricht zu Ende gegangen. Seit dem 10. März waren mehr als 80.000 Gäste
auf dem Messegelände von The European Fine Art Fair gezählt worden, teilte
eine TEFAF-Sprecherin mit: "Es war eine fantastische Messe und die
bestbesuchte seit Bestehen." Die vor allem als Altmeister-Messe gegründete TEFAF gilt mittlerweile
als einer der weltweit hochkarätigsten Kunstmärkte aller Sparten. In
diesem Jahr hatten sich 218 Händler aus 15 Ländern beteiligt, die neben
dem vergrößerten Angebot moderner Kunst auch mehr hochkarätige
Antiquitäten und Möbel aus China angeboten haben, um sich auf neue
Käuferschichten aus dem asiatischen Land einzustellen. Zu den herausragenden Kunst-Käufen gehörte gleich nach Messe-Start ein
Bild von Lukas Cranach d.Ä. (1472-1533), dessen "Christus die Kinder
segnend" für einen "siebenstelligen Eurobetrag" verkauft worden sei, sagte
die Sprecherin. Mit Gemälde-Käufen von Angelika Kauffmann, Guido Reni oder
des niederländischen Barockmalers Adriaen van Ostade kamen weitere Alte
Meister an der Maas zu neuen Besitzern. Für eine Million Euro ging im Sektor der Moderne ein meditatives
"Concetto spaziale" (1954) des Italieners Lucio Fontana an einen Sammler.
Etwas "billiger" war das Ölbild "La Joconde aux clés" des Franzosen
Fernand Léger. Zu nicht genannten Preisen ging eine um 1896 entstandene
Zeichnung von Edgar Degas an einen US-Sammler und auch eine
Flusslandschaft Claude Monets an einen neuen Besitzer. Weiters fanden ein
"Sitzender Mann" (1972) von Pablo Picasso und ein Werk Joan Miros von 1948
zahlungsfreudige Sammler. |