Roland Maurmair und
seine Installation "el viento viene, el hombre se va".
Foto:
Fischer
Intermedialer Romantiker
"Schlechter Empfang" nennt Roland
Maurmair seine Ausstellung in der Innsbrucker
Stadtturmgalerie.
Edith
Schlocker INNSBRUCK. Mit der Ausstellung des
28-jährigen Innsbruckers wird die Präsentation von jungen
Künstlern in der Stadtturmgalerie begonnen, die jeweils ein
Förder- atelier im Künstlerschloss Büchsenhausen innehaben.
Maurmair, der an der Amsterdamer Rietveld-Akademie und an der
Wiener Angewandten visuelle Mediengestaltung studiert hat,
zeigt sich in der Schau in seiner ganzen
Vielseitigkeit.
Eine poetische Ader ist in der Arbeit
Roland Maur- mairs unübersehbar. Etwa in einer Installation
von 1999, in der er sich als Spurensucher gibt, der in
Tonplatten tierische und menschliche Spuren - inklusive
ausgespuckte Kaugummis - gedrückt hat. Dazu liefert ein
Ventilator künstlichen Wind, während der Wind, der die Blätter
in einem Video tanzen lässt, echt ist.
Unecht ist
dagegen das Vogelgezwitscher, das aus einem Karton mit einem
echten Vogelnest erklingt. Maurmair mag das Spiel mit dem
Natürlichen und dem Künstlichen, mit Ironie und Irritationen,
mit Wort- und Bildwitzigem. Dabei erweist er sich als
echter Medienkünstler, der sich seine Medien sucht, wie er sie
gerade braucht. So zeigt er in der Stadtturmgalerie auch eine
Reihe von Siebdrucken, die raffinierte Collagen privater
Befindlichkeiten sind und eine Herde weißer und grüner
Gorillas.
_________________________________________ Stadtturmgalerie,
Herzog-Friedrich-Straße 21, Innsbruck; bis 7. Februar,
Dienstag bis Samstag 15 bis 19 Uhr.
2004-01-07
16:57:05
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