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Regie führt
immer das Hirn Zum 80. Geburtstag von Hans Staudacher "schenkt"
die Galerie Thoman dem Künstler und dessen vielen Fans eine
Retrospektive. Der Kärntner Hans Staudacher ist Autodidakt. Im Informel fand er - inspiriert durch längere Parisaufenthalte in den Fünfziger- und Sechzigerjahren - die zu ihm passende Form künstlerischer Artikulation. Die eines Museums würdige Ausstellung in der Galerie Thoman blickt zurück auf mehr als 50 Jahre der konsequenten künstlerischen Entwicklung eines aus Überzeugung Unangepassten und Freiheitsfanastischen. Hans Staudacher ist kein Abbilder der Wirklichkeit, und trotzdem haben seine Bilder unmittelbar mit dieser zu tun. So baute er etwa in seine frühen Collagen gerne Fotos, Zeitungsausschnitte oder Fundstücke ein bzw. schrieb er politische Manifeste zwischen seine autonom malerischen Botschaften. Das Ergebnis sind Bilder, die reizvoll zwischen exakter Komposition und totalem Chaos lavieren, zwischen Kopfigem und Bauchigem, Wut und Poesie. Allerdings, und das ist Staudacher wichtig, "das Hirn führt immer Regie". Der spontane Prozess des Malens ist für Hans Staudacher wesentlich, weshalb er seine Arbeiten oft auch nach Jahrzehnten immer wieder verändert. Staudachers Selbstverständnis als Künstler ist das eines sensiblen Seismographen der Gesellschaft, um aus ineinander fließenden Flecken, verknäuelten Strichen und mehr oder weniger lesbaren Kalligrafien seine Botschaften zu entwickeln, deren Entschlüsselung er jedem Einzelnen überlässt. _________________________________________ Galerie Thoman, Adamgasse 7a, Innsbruck; bis 1. März, Montag bis Freitag 10 bis 12.30, 15 bis 18.30 Uhr, Samstag 10 bis 12.30 Uhr 2003-01-28 16:19:51 |
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