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MAK-Galerie. Lienbacher, die Zweite: nach einer
starken "Pin-Up"-Intervention an Valie Exports "Transparentem Raum" am
Josefstädter Gürtel grenzt Ulrike Lienbacher die Thematik der
Disziplinierung im Dienste gesellschaftlich akklamierter Schönheit nun
noch weiter ein und nimmt das Trachten nach Reinheit innerhalb des
häuslichen Bereichs ins Visier. "Aufräumen" steht über der Installation in
der MAK-Galerie, die verschiedene Varianten des Mediums Zeichnung bei
gleichzeitiger inhaltlicher Besetzung spielerisch zum Einsatz bringt.
Herzstück sind zwei Monitore mit Trickfilmen, für die die Künstlerin ihre
eigenen - hier zusätzlich eine ganze Wand füllenden - Zeichnungen zum
Laufen gebracht hat. Während Lienbacher in "Toilette" ein morgendliches
Badezimmerritual zum Loop und damit zum Zwangsritual gerinnen läßt, stellt
"Schmutzig" den verloren gegangenen Zusammenhang zwischen Kunst und
Körperkult wieder her. Ein auf die weiße Fläche geschleuderter Farbklecks
wird nicht nur zum Symbol für Unreinheit, sondern für gängige Vorurteile
wider die moderne Kunst: Stichwort Schmieren, Patzen, Pfuschen. In diesem
Sinn wirft auch das den ganzen Boden bedeckende Linoleum-Mosaik mit
graphisch anmutender Blumenornamentik und Biedermannflair die Frage auf:
ist schön nur, was modisch ist? (I., Stubenring 5; bis
27. Oktober).
Galerie Lang. Als Spur deutet Alois Riedl in
seinem neuen Ölkreidezyklus "Roter Faden" die Linie. Wohl umschließt der
"Faden" Volumina und deutet Körper an, die vor dem Hintergrund des
geknickten Dokumenten-Papier zu schweben scheinen. Und
bisweilen läßt er sie sogar recht gegenständlich erscheinen. Ebenso
spürbar ist aber auch, wie die sparsam gesetzte, zumeist rote Linie vom
Gedanken geleitet wird - fast so, als wäre die Gegenständlichkeit nur ein
Beiprodukt. Verstärkt wird dieser Eindruck noch, wenn Riedl die Blätter um
monochrome Farbfelder erweitert. Die gezeigte Auswahl setzt ganz auf
dieses Wechselspiel von Reduktion und Realismus in Linie und Fläche, das
bald Sitzgelegenheiten, bald Körperfragmente, bald Männer- wie Frauenakte
assoziieren läßt. Zumindest als Bezugsfeld ist der menschliche Körper
dabei immer präsent. Plump kommen nur einige wenige Blätter daher, in
denen die Anspielungen zu explizit werden und der Gedanke schwächer war
als der Wille, abzubilden. (I., Seilerstätte 16.; bis 4. Oktober)
© Die Presse | Wien
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