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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
19.06.2002
20:11 MEZ
Ungleiches Paar "im harten Licht"
Eine Fotoausstellung im Haus der Architektur vergleicht die Städte Graz und New York

Graz - Auf den ersten Blick haben der Big Apple und die steirische Landeshauptstadt nichts gemein, außer dass sich an beiden Orten früher oder später Menschen angesiedelt haben. Betrachtet man die beiden Städte aber im "richtigen Licht" und abseits touristischer Pfade, lassen sich nicht nur ähnliche Stimmungen, sondern auch städtebauliche Parallelen ziehen.

So sah es zumindest Irmfried Windbichler vom Grazer Haus der Architektur (HDA) durch sein Kameraobjektiv: "Dieses besondere, harte Licht gibt es nur ein paar Tage am Ende des Winters. Wenn die Sonne tief steht, aber eine große Kraft besitzt. Ich habe es in New York und Graz gefunden." Über 100 Bilder beider - für den Architekten Windbichler "auto-inkompatibler" - Städte werden noch bis Ende Juni in der Ausstellung "graznewyork" im HDA gezeigt.

Was die Städte auf jeden Fall gemeinsam hätten, sei die räumliche Begrenztheit. Die Abschottung durch dicke mittelalterliche Stadtmauern und das Inseldasein Manhattans: Enge wirkt sich immer auf die Bauweise aus. In Graz baute man früher in engen Gassen dicht beieinander stehende Häuser, in New York wurde nach oben ausgebaut. Windbichler: "In Manhattan spürt man den Druck von außen förmlich, die Häuser werden zur Mitte hin immer höher."

Ein Unterschied fällt beim Vergleich der Aufnahmen auf: Aus New York kann man immer hinausblicken, die Straßenzüge öffnen die Stadt zum Meer hin. Graz ähnelt da eher einem Labyrinth. (cms/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.6.2002)


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