Vorarlberger Landesmuseum sucht Leitung

25. November 2010, 11:22

Direktor Tobias Natter verzichtet überraschend auf Vertragsverlängerung

Bregenz - Tobias Natter, Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, will seinen im Mai auslaufenden Vertrag nicht verlängern. "Dieser Schritt kommt völlig überraschend", sagt Kultur-Landesrätin Andrea Kaufmann (VP).

Natter geht mitten in der Umbauphase des Landesmuseums. Der 33-Millionen-Bau im Zentrum von Bregenz soll 2013 bezogen werden. Er habe die grundsätzlichen Weichen dazu gestellt, sagt Natter. Wer nach ihm komme, müsse nur noch umsetzen. Die Kämpfe um Inhalte und Budgets seien gefochten.

Der Kunsthistoriker mit Betriebswirtschaftsstudium versichert, nicht im Groll zu scheiden. Dass er mit der übergeordneten Struktur der Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft zu kämpfen hatte, verhehlt er aber nicht: "Diese Konstruktion ist nicht ideal." Natter wird sich als Berater von Kunstsammlern selbstständig machen. Die Museumsleitung wird, so Landesrätin Kaufmann, "raschest" ausgeschrieben. (jub/ DER STANDARD, Printausgabe, 26.11.2010)

 

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30.11.2010 17:16
Zitat: Dass er mit der übergeordneten Struktur der Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft zu kämpfen hatte...

Diese Konstruktion ist eine Lachnummer. Kubus, Museum und Theaterensemble(!) gemeinsam von Landesbeamten verwalten zu lassen kann nur einem sehr durchtrainierten und hochausgebildeten Beamtengehirn entsprungen sein.
Hier wurden Industriemanagementmethoden in Bereichen angewandt, wo diese nichts zu suchen haben - zumindest nicht in dieser Form.

Aber leider ist das so in Vlbg: Auch Kunst muss in allen Aspekten quantifizierbar sein, sonst fuehlen sich die Technokraten in den Aemtern nicht sicher.

Ich verstehe Herrn Natter sehr gut.

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