Bertha von Suttner-Ausstellung im Waldviertel

2. Juni 2009 | 08:37 | | apa
Im Schloss Harmannsdorf im Waldviertel wird vom 14. Juni bis 27. September die Ausstellung "Bertha von Suttner Revisited" gezeigt. Die Friedensnobelpreisträgerin 1905, Aktivistin und Autorin verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Schloss Harmannsdorf und verfasste dort auch ihren größten literarischen Erfolg "Die Waffen nieder".
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Begleitet von der Historikerin und Suttner-Forscherin Laurie Cohen wird in der Ausstellung die politische und kulturelle Arbeit Bertha von Suttners als Rahmen aufgefasst, den zehn internationale Kunstschaffende in Bezug zu weit reichenden Themen setzen. So persifliert etwa die Österreicherin Christa Biedermann in einer comicartigen Wandzeitung die Rüstungsindustrie und den Militärdienst aus der Perspektive der österreichischen, feministischen Friedensbewegung in den 1970er Jahren. Isa Rosenberger und die aus Sarajevo stammende Künstlerin Maja Bajevic thematisieren die Traumata und Wunden, die der Jugoslawien-Krieg geschlagen hat.

Die in Bratislava lebende Künstlerin Ilona Nemeth stellt anhand einer Landkarte Europas dar, welche Staaten für sich beanspruchten, das Zentrum Europas zu sein, und ironisiert das Thema Macht und Größe. Das in Paris arbeitende Künstlerduo Societé Realiste widmet sich dem Thema Krieg. Chto Delat (= Was tun?), eine russische Künstlergruppe, analysiert in Brecht'scher Manier die russische Vergangenheitsbewältigung in einer Satire.

Schloss Harmannsdorf war Bertha von Suttners Wohnort nach ihrer Rückkehr aus dem Kaukasus 1885. Heute ist das Schloss in Privatbesitz und Sitz des Internationalen Bertha von Suttner Vereins, der im neu renovierten Schüttkasten Ausstellungen und Konzerte veranstaltet. Eröffnet wird die Schau am 13. Juni (18.00 Uhr) mit einer Performance und Vorführungen von Sufragetten-Filmen aus den Jahren 1906 und 1913.

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