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vom 03.11.2007 - Seite 029
Was für eine Freude!

Von Irene Gunnesch

Expressive Pinselstriche in Art der sogenannten "Klassischen Moderne" ballen sich zu atmosphärisch dichten Landschaftsbildern. Zu Feldern, zu Wäldern, zu Gärten, Felsmassiven, zu intimen Blicken in Wohnungen. So kennen wir die bezwingenden Arbeiten der Linzer Künstlerin Susanne Purviance.

Ihre Gemälde sind in berühmten Sammlungen (etwa von Rudolf Leopold) ebenso zu finden wie in bildungspolitischen Akzenten. So einen setzt derzeit etwa die OÖ. Ärztekammer in Linz. In den Foyers und im Stiegenaufgang werden neue Arbeiten von Purviance gezeigt.

Und: Ja, doch - selbst angesichts des eher engen Ambientes ist das eine Ausstellung, die Fans des "Erkennbaren" unbedingt gesehen haben sollten.

Purviance begnügt sich nämlich nicht damit, ihre vielfach geübte Virtuosität am Üblichen zu demonstrieren, sie hat sich inhaltlich völlig Neuem zugewandt. Auch höchst Schwierigem, nämlich der Darstellung der Landschaft Mensch.

Scharfer Blick

Meisterhaft beherrscht die Kunstuni-Absolventin auch hier ihr Handwerk. In aller Präzision und grandioser Sinnlichkeit gelingt ihr die Gratwanderung zwischen reinem Abbild und wilder Emotion. Malerisch perfekt gesetztes Licht auf Frauenporträts ebenso wie auf Menschenansammlungen. Ihr scharfer Blick offenbart das Wesen der Dargestellten.

Vital, glutvoll, großartig! Was für eine Freude.

Info: OÖ. Ärztekammer, Linz, Dinghoferstraße 4; bis 22. 2., zu den üblichen Bürozeiten geöffnet.

Susanne Purviance vor einem ihrer neuen Werke (gunn)


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