VN Sa, 10.12.2005

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VN-INTERVIEW: Vorarlberger Künstlerin Eva Moosbrugger ließ sich von Aborigines inspirieren

Auf eigene Weise seelenverwandt

"Antipoden" bedeutet "Gegenfüßler", bei Eva Moosbrugger aber noch viel mehr.

ARIANE GRABHER

VN: Wie kam es zur Reise

nach Australien, die Sie

nun unternommen haben?

Moosbrugger: Vor 16 Jahren hat mir eine Kursteilnehmerin ein Buch mit Aborigines-Kunst mitgebracht und von da an war ich beseelt von dem Wunsch, diese Kunst und diese Menschen kennen zu lernen. Heuer im April habe ich mein Projekt der australischen Regierung dargelegt und bekam die Möglichkeit, in Begleitung einer Ethnologin und Dolmetscherin, und dem Sprecher der Aborigines-Clans, durch die Northern Territories zu reisen.

VN: Wo waren Sie unterwegs?

Moosbrugger Das war ziemlich abenteuerlich. Wir haben 36 Stämme besucht und legten unglaubliche Strecken zurück, meist in Leichtflugzeugen, damit wir auch entlegene Orte, wo man sonst gar nicht hinkommt, besuchen konnten.

VN: Wie haben sich die Erfahrungen der Reise in der Arbeit niedergeschlagen?

Moosbrugger: Ich war zunächst überwältigt von dieser völligen Andersartigkeit und den anderen Prioritäten, was den Sinn des Lebens anbelangt. Die Folge war eine Reihe von Arbeiten mit direktem Bezug auf die Reise und meine Erlebnisse und Gefühle, wie z. B. die gefäßartigen " Billabongs" , die sich auf Wasservorkommen beziehen.

VN: Die aktuelle Ausstellung kombiniert Aborigines-Kunst mit eigenen Werken. Gibt es über alle Verschiedenheiten hinweg eine Art Seelenverwandtschaft?

Moosbrugger: Auf jeden Fall, und der muss ich noch genauer auf die Spur kommen. Was ich aber jetzt schon mit großer Freude empfunden habe, war, dass mir vieles dort sehr vertraut war, und dass einige Aborigines-Gemälde direkt in Konsens mit meinen Arbeiten gebracht werden können.

VN: Die Natur spielt eine wichtige Rolle in Ihren Arbeiten . . .

Moosbrugger: Meine Gedanken hängen sehr mit der Natur zusammen, mit Ursprüngen, mit Phänomenen . . . auch darin sehe ich viel Gemeinsames.

Die Ausstellung "Antipoden" ist im Atelier von Eva Moosbrugger, Altweg 2, in Dornbirn bis zum 18.Dezember zu sehen, geöffnet täglich 18 bis 20, Samstag und Sonntag zusätzlich 11 bis 13 Uhr.

ZUR PERSON

Künstlerin Eva Moosbrugger

Geboren: 1957 in Stuttgart Ausbildung: verschiedene Mal- und Materialtechniken studiert, seit 1995 Schwerpunkt Glas Laufbahn: Ausstellungen und Projekte u. a. in Österreich, Deutschland, Dänemark, Italien, Japan Wohnort: Dornbirn

Die Glasobjekte von Eva Moosbrugger fangen das Licht ein und markieren bildhauerische Präsenz. (Fotos: A. Grabher)




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