Der Land-Art-ist

Nach dem Motto "no walk - no art" durchstreift der britische Künstler Hamish Fulton geistige und natürliche Landschaften.


Die Tate Modern hat derzeit einen seltenen Gast. Hamish Fulton, der öfffentlichkeitscheue, konsequente 56-jährige künstlerische Einzelgänger, stellt hier 30 Jahre seines Schaffens als Fotograf, Bildhauer, Konzeptkünstler und als Vertreter der Land Art aus. Fulton selbst bezeichnet sich als "walking artist".

Bekannt wurde er Ende der 60er Jahre, als Künstler wie Walter de Maria mit Lightning Field oder Robert Smithson mit Spiral Jetty neue Formen von Skulptur in der Landschaft schufen. Ihnen gemeinsam war der Wunsch nach temporärer Veränderung von Territorien, indem sie künstlerische Wegmarken und Zeichen setzten, die wiederum durch die Natur selbst allmählich verschwinden sollten.

Gehen, gehen, gehen

Hamish Fulton
Hamish Fulton
1969, nach dem Ende seiner Kunststudien am Hammersmith College und St. Martin's College in London unternahm Fulton seine erste Wanderung in South Dakota und Montana. Dieses Erlebnis führte zur Idee, dass Kunst nicht unbedingt in einem Produkt münden musste, sondern auch eine spezifische Lebenserfahrung und -haltung sein könnte: Gehen als künstlerische Erfahrung per se.

Hamish Fulton setzte seine Arbeit in kleineren Spaziergängen fort und begann diese "walks" mittels Fotoapparat zu dokumentieren. In dieser Zeit begann er sich für Umweltfragen zu interessieren und beschäftigte sich mit der Kultur der amerikanischen Indios.

Die Entscheidung

1973 ging er 1022 Meilen in 47 Tagen von Duncanby Head nach Land's End. Ab diesem Zeitpunkt beschloss er, Kunst nur noch in Folge seiner Geh-Erfahrung zu machen. So entstand das berühmte vereinfachende Statement: "no walk, no art". Seit 1969 folgten Wanderungen in England, Schottland, Wales; Irland, Frankreich, Italien, Österreich, USA, Kanada, Peru, Nepal, Bolivien, Indien, Australien, Japan, Lappland, Mexiko, Island, Deutschland, Spanien und Portugal.

Links

Hamish-Fulton-Website
Artcyclopedia

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