Können ist nicht genug

VON IRENE JUDMAYER

Er kann aquarellieren. Er kann zeichnen. Er kann ölmalen. Er kann sich expressiv auf allen möglichen Bildträgern austoben. Er kann surrealistische Szenen hinpinseln. Er kann sein Umfeld erkennbar auf Leinwand bannen.

Seit vielen Jahrzehnten ist der Linzer Manfred Koutek bildnerisch tätig. In vielen Techniken, in vielen Inhalten, wie es ihm halt grad so passt. In der Linzer Galerie des CdB (Club der Begegnung) im Ursulinenhof zeigt er bis 15. Februar eine Ausstellung zum Thema "Romantischer Naturalismus".

Eine Reihe von Landschaften, von Städtebildern. Venedig, das Mühlviertel, Mystisches, Sakrales. Mit schwarzer Tusche flott hingepinselt und gezeichnet, in farbiger Transparenz ergänzt.

Entgegen Kouteks sonstiger Tendenz ist die Präsentation von erstaunlicher Einheitlichkeit. Auf die OÖN-Frage, warum er sich diesmal auf ein Genre reduziere, antwortete er, dass er das Gefühl habe, Naturalismus sei derzeit mehr gefragt. Genau solche Aussagen untermauern trotz Kouteks unbestrittenem technischen "Können" meine Irritation. Anscheinend ist der Impuls für so ein Bild nicht künstlerische Notwendigkeit, sondern lediglich Mittel zum Zweck.

Na, ja: Auch okay, wenn sich jemand mit "sie wollen, ich male, sie kaufen" zufrieden geben kann.

Info: 0732 / 774 007