VN Do, 6.12.2001

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"Der Gebrauchsaspekt ist mir wichtig"

Porzellan made by Patsy Grabher

Lustenau (VN-ag) Im Berufsleben derzeit vor allem mit Stoffen und Farben befasst, frönt die Designerin Patsy Grabher daneben einem ganz anderen Werkstoff - dem Porzellan.

1968 in Lustenau geboren, entschied sich Patsy Grabher nach einer soliden kaufmännischen Ausbildung fur die Kreativität und besuchte die Werbeakademie in Wien sowie die Hochschule für angewandte Kunst. Im Rahmen der Fachrichtung Produktdesign bei Matteo Thun zwar mit allen möglichen Materialien und Formen konfrontiert, war sie von Anfang an besonders vom Werkstoff Porzellan fasziniert.

Handgegossen

So entwirft die junge Designerin (die u. a. 1996 ein Stipendium des österreichischen Design-Institutes erhielt, sowie an etlichen Ausstellungen und Wettbewerben beteiligt war) derzeit zwar erfolgreich und mit viel Begeisterung im Auftrag der Dornbirner Firma Paptex bzw. Mary Rose die Heimtextilien-Kollektionen,

doch ihre Liebe gehört dem Porzellan. Tauchen also demnächst in Geschäften rosarote "Love"-Kissen oder strassverzierte Heimtextilien auf, so verkörpern diese Stücke aus der Vamp-Collection nur eine Fassette der Designerin Patsy Grabher. Darüber hinaus fertigt sie in ihrer Werkstatt in vielen Einzelschritten, vom Herstellen des Modells und der Gussform bis hin zum 28-stündigen Brennen im Ofen, handgegossenes Porzellan.

Die aufwändige Herstellung erlaubt nur Kleinserien, doch handelt es sich bei allen Stücken um Unikate, denen leichte Unebenheiten ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Porzellan pur, dessen edler, gebrochener Weißton von einer Transparentglasur herrührt und für Patsy Grabher keinesfalls mit Farbe überdeckt werden darf. Das höchste der Gefühle, was farbige Dekors anbelangt, sind die poppig-bunten "Icons", wie Wäscheetiketten oder das Zeichen für Trinkwasser, die sie einer der Serien verpasst hat.

Weiß in weiß

Ansonsten spielt sich alles Weiß in weiß ab, mit Siebdrucken, mit sanften Kontrasten (glänzende Glasur - mattes Material) oder dezenten Strukturen. Formal stehen Klarheit und die Grundserie "What a beautiful meal", ein 18-teiliges Service, im Mittelpunkt. Wenn die meisten Entwürfe auch japanisch beeinflusst wirken, so holt sich Patsy Grabher ihre Inspirationen nicht nur in anderen Ländern und Kulturen (dazu zählt ein prägender Aufenthalt in London). Auffallend stark präsent sind auch Anleihen aus aktuellen Trends, wie z. B. die mit Siebdruck angebrachten 60er-Jahre-Muster. Fazit: Es tut sich etwas in der Design-Szene im Land, auch wenn auf dem gedeckten Tisch mehr oder weniger alles bleibt, wie es war.

Der Name Patsy Grabher steht fur edle Porzellan-Teile, die multifunktional und kompatibel sind, und außerdem auch noch alltagstauglich, denn, so Grabher: "Der Gebrauchsaspekt ist mir sehr wichtig." Mail: patsy.design@A1.net

"What a beautiful meal" heißt eine Porzellanserie der Lustenauer Designerin. (Foto: A. Grabher)




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