Kultur/Medien | 31.08.01 | www.DiePresse.at
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Museumsmeile in New York

Der Guggenheim-Neubau wird wohl die größte Attraktion der neuen Museumsmeile im Süden Manhattans.

Stark verändern wird sich in den nächsten Jahren die Südspitze von Manhattan. Am deutlichsten wird dies in dem (lang gehegten) Plan, ein neues Guggenheim Museum an die Piers des East River zu setzen. Mit einem in seiner Vertikalachse verdrehten Wolkenkratzer, eingehüllt in schwingende, silberglänzende Metallstreifen, will der 72jährige Architekt Frank O. Gehry das Erscheinungsbild der Gegend völlig verändern. Eine ganze Uferpromenade soll entstehen. Das Guggenheim leidet seit Jahren an Platzmangel. Mit dem Neubau wird auch Raum für die Guggenheim-Kooperation mit der St. Petersburger Eremitage und dem Wiener Kunsthistorischen Museum geschaffen. Eine Schenkung des Pop-Artisten Robert Rauschenberg von 2000 Werken an Guggenheim ist an die Bedingung gebunden, diese auch zu zeigen. Über zehn Milliarden Schilling (745 Mill. Euro) kostet die Erweiterung. Durch Zuzug anderer Museen entsteht im Süden Manhattans eine zweite Museumsmeile, Pendant zum berühmten Original am Central Park. 1994 ist das Nationale Indianermuseum hierher gezogen, wo bereits zwölf Museen angesiedelt sind. Die Amerikanische Numismatische Gesellschaft siedelt Anfang 2002 in den Süden. Das Wolkenkratzer-Museum eröffnet ebenfalls nächstes Jahr, desgleichen erweitert das städtische Polizei-Museum massiv seine Ausstellungsfläche. New Yorks Stadtmuseum, das Museum für Jüdisches Kulturerbe und das South Street Seaport Museum wollen Umzug oder Erweiterung bis 2003 vollendet haben. Und fünf Jahre später könnte der Guggenheim-Neubau fertig sein: Museum, Bildungs- und Kulturzentrum mit zwei größeren Theaterbühnen. Beobachter hoffen auf einen neuen Besuchertyp in Lower Manhattan: Touristen, die dann nicht mehr allein der Börse und der Wolkenkratzer wegen kommen, sondern auch wegen der Museen.

© Die Presse | Wien
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