Nicht alles für die Katz
Animalisch. Die Galerie im Traklhaus zeigt Tiere in der Kunst – von Picasso und Beuys bis zu jungen Salzburgern.
CLEMENS PANAGL SALZBURG (SN). Der außerirdische TV-Serienheld Alf war in den 80er-Jahren auch für seine kompromisslose Beziehung zu Katzen berüchtigt: Das Haustier seiner Gastfamilie wollte er wahlweise frühstücken oder auf den Mond schießen. Mit der Installation des steirischen Künstlers Werner Reiterer, die ab morgen, Mittwoch, in der Galerie im Traklhaus zu sehen ist (bis 3. 9.), hätte Alf wohl seine Freude gehabt: Reiterer hat eine präparierte Hauskatze an der Decke des Raums angebracht. Ein an ihr befestigter Schlauch und eine Gasflasche auf dem Boden gaukeln vor, dass die Katze schwebt: „Anfänge der Raumfahrt“ heißt die Arbeit, die als Leihgabe aus Paris in Salzburg gelandet ist.
Nicht alle 133 gezeigten Kunstwerke arbeiten mit so plakativen Inszenierungen, eines haben die Bilder, Skulpturen und Videos aber gemeinsam: Im Mittelpunkt stehen Tiere. Das Thema habe sich für die Sommerausstellung längst angeboten, sagte Dietgard Grimmer bei der Pressebesichtigung am Montag. Zwischen prominenten Leihgaben und Arbeiten junger heimischer Künstler ist eine vielseitige Mischung gelungen. Der Name Pablo Picasso (von ihm ist der Linolschnitt „Les Banderilles“ von 1959 zu sehen) steht im Katalog neben jenem der Salzburgerin Judith Pichlmüller, Hans Makart neben Bele Marx, Joseph Beuys neben Reinhold Bidner, Andy Warhol neben Joe Wagner vom Halleiner Bildkombinat Bellevue, das vor dem Eingang ein riesiges aufblasbares Huhn platziert hat.
Eine plüschige Riesenspinne mit liturgischem Gewand von Gudrun Kampl, ein farbenprächtiger Jaguar von Janz Franz oder ein aus Stofftieren zusammengenähter „Froschbärfant“ von gelitin: Weil sich viele Künstler zum Animalischen hingezogen fühlen und die Zugänge naturgemäß höchst verschieden sind, hat Grimmer die Arbeiten nach Tiergruppen arrangiert: Vergleichende Blicke auf die Hunde von Alfred Kubin, Bruno Gironcoli oder Erwin Wurm („Ich als Hund auf LSD“) zahlen sich aus. Mit Katzenbildern sind neben Reiterer Tone Fink, Cornelius Kolig oder Tom Sachs vertreten.
Und Schwein haben die Ausstellungsmacher mit einer Leihgabe von Christian Ludwig Attersee gehabt, auf dem ein solches zu sehen ist: „Ein Schwein, das hatte uns in der Sammlung noch gefehlt.“Internet: www.traklhaus.at