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vom 09.11.2007 - Seite 023
Die besten Fotos der Welt in Linz

Seit 16 Jahren zeigt der Linzer Chris Hinterobermaier die weltbesten Fotos in Linz. Der Trierenberg Super Circuit 2007 ist eine bemerkenswerte, internationale Werkschau.

Von Meinhard Buzas

55.000 Einsendungen aus 105 Ländern der Erde, eine hochkarätige Fachjury, ebenfalls aus allen Kontinenten, und schließlich rund 500 Bilder aus den Kameras der Fotografen-Elite von China bis Südamerika: Die jährliche Großausstellung, zu sehen von heute an bis zum 25. November täglich von 9 bis 19 Uhr im Neuen Rathaus Linz, ist ein Weltereignis. Davon zeugt auch das hervorragend gestaltete Katalogbuch, das 35 Euro kostet. Organisator und Motor Chris Hinterobermaier leitet eine Eventagentur. Er wurde als 15-Jähriger vom Foto-Virus erwischt, hat selbst den österreichischen Staatspreis und andere Auszeichnungen für Fotografie gewonnen und beschloss vor 16 Jahren, ein weltweites Schaufenster für diese Kunstform einzurichten.

Dieser Zeitpunkt war ideal gewählt, denn damals begann die digitale Revolution der Fotografie. "Sie wurde vom fünften Rad am Wagen zum vollwertigen Mitglied in der Familie der bildenden Künste".

Die digitale Revolution habe auch einen gewaltigen Qualitätssprung gebracht, sagt der Linzer. In der Zwischenzeit ist die Fotografie nicht nur in den USA auch kommerziell zu einem wichtigen Faktor am Kunstmarkt geworden. In New York haben die großen Kunstgalerien längst schon eigene Fotoabteilungen. Der Deutsche Andreas Gursky hat kürzlich bei Sotheby's für ein Digitalfoto vom Strand von Rimini 3,5 Millionen Euro erlöst. Der Gewinner des Großen Preises ist in diesem Jahr der Spanier Miguel Parreno aus Barcelona, der mit fast klassischer Portätfotografie besticht. Seine Gesichter-Studien aus Asien und Afrika beweisen auch eine tiefe Menschlichkeit. Hinterobermaier hat schon vor Jahren als einer der Ersten weltweit chinesische Spitzenfotografie gesucht und entdeckt. Inzwischen sind auch Chinas Fotografen eine Weltmacht geworden, der beste Fotoklub des Bewerbs kommt wieder einmal aus Hongkong. Die Zukunft aber, davon ist der Linzer überzeugt, liegt in Russland. "Früher wurde in diesem riesigen Land hauptsächlich Schwarzweiß-Fotografie gepflegt, inzwischen haben die Russen die Farbe entdeckt, hier gibt es viele Schätze zu heben."

Schach, ein Vexierbild, das durchaus auch auf dem Kopf stehen könnte. Foto: Powietrzynski

Chris Hinterobermaier Foto: vowe


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