10.10.2002 21:49
Die Zukunft der Buchstaben
Die
Ausstellung "postscript" widmet sich im Künstlerhaus der Allgegenwart der
Schrift
Wien - Nach Ausstellungsprojekten zu Mode, Architektur,
elektronischer Musik und Produktdesign dringt das Künstlerhaus noch weiter in
den Alltag vor, zeigt dessen typografische Aspekte. Die Ausstellung
postscript widmet sich der Allgegenwart der Schrift isoliert vom übrigen
graphischen Kontext.
Die Arbeit des Typografen besteht im wesentlichen
darin, ein hohes Maß an Identität bei gleichzeitig aufrechter Lesbarkeit in
einen Font zu packen, den Zeichen der Standard-Tastatur eine persönliche Note zu
verpassen, eine möglichst unverkennbare Handschrift.
Mit dem Einzug der
PCs ins Private, und der damit einhergehenden Entwicklung der
plattformunabhängigen Seitenbeschreibungssprache PostScript, war inmitten
der 80er-Jahre plötzlich ein Werkzeug Allgemeingut, das vorher bloß Spezialisten
im Umgang mit Blei zur Verfügung stand. Die Individuelle Schriftlösung ist seit
dem für Jedermann im Angebot, ein Produktionsmittel wurde demokratisiert.
Die Schau im Künstlerhaus liefert eine Momentaufnahme des Font-Designs.
Mit dabei: das typographischen Konzept des STANDARD. (mm/DER
STANDARD, Printausgabe, 11.10.2002)