Laleh Khorramians Animationsfilm "Water Panics in the Sea" (2011) nimmt den Betrachter auf eine fantastische Reise mit.
Wien - Orte, die jenseits von Raum, Zeit und Geschichte existieren, hat Michel Foucault Heterotopien genannt. Als Beispiele dafür nennt er Gefängnisse, Friedhöfe, Psychiatrien, aber auch das Theater, wo man ebenfalls spezielle Ab- und Gegenbilder zur Gesellschaft entwirft. Mit Letzterem hat sich die in New York lebende iranische Künstlerin Laleh Khorramian in den letzten Jahren immer wieder befasst, um ihre räumlich nur schwer einzuordnenden imaginären Bilderwelten zu schaffen.
Betrachtet man in der Ausstellung ihre kleinen Monotypien (Technik, bei der auf den mit Farbe bestrichenen Druckträger gezeichnet wird), ist man zwar versucht, diese mit Landschaftsbilder zu assoziieren. Aber es sind vielmehr "bloß" farbige Formationen, die aufgrund der Technik höhlen- und wüstenartige Strukturen, Täler und Berge ausbilden. Sie dienen auch als Grundlage für Khorramians teils gemalten, teils collagierten Animationsfilme, in der sich ihre ebenso eigenständige wie eigenwillige Bildsprache zeigt.
Betritt man die Galerie, ist die Projektion eines Storyboards zu sehen, das die Künstlerin von links nach rechts abgefilmt hat: An den Betrachtern ziehen Fabelwesen vorbei, Tintenkleckse und hieroglyphische Zeichen, die man nur allzu gern mit ihrer Herkunft in Zusammenhang bringt.
In einem Interview sagt Khorramian allerdings, dass weniger ihre iranische Herkunft als ihre Besuche in Disneyworld Einfluss auf ihre Bildsprache hatten, in der sie das Hollywoodeske dann aber doch eher zersetzt: Die Animation Liuto Golis (2011) spielt zwar in einer erfundenen Galaxie, wo zwei Verliebte in eine außerirdische Affäre verwickelt sind - eigentlich steht der Film aber in einer Reihe, die sie den Elementen gewidmet hat.
Spannender als der in esoterisch anmutende Sphären entführende Liuto Golis ist allerdings die Animation Water Panics in the Sea, an der die Künstlerin bereits während einer Residency bei Krinzinger Projekte 2008 gearbeitet hat: Der Film basiert auf den Zeichnungen des bereits erwähnten Storyboards: Vor dem Hintergrund vielschichtiger Malereien zeigt er eine fantastische Reise, auf die den Betrachter nicht zuletzt der Soundtrack von Shahzad Ismaily mitnimmt. (Christa Benzer/ DER STANDARD, Printausgabe, 12.5.2011)
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