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vom 01.03.2011 - Seite 025
Eine Comic-Welt von Manga bis Haderer

Einzigartig in Österreich: Ab Freitag, 4. März, präsentiert sich an rund zwanzig Standorten bis 11. März das spannende, vielfältige, mitreißende NextComic-Festival Linz. Von Manga bis Papertoys, von Lucky Luke bis Gerhard Haderer.

Von Irene Gunnesch

Wer beim Begriff "Comic" noch immer nur in der Schundheftl-Schublade herumwühlt, hat wohl einen Zug versäumt, der längst weltweit die Hauptbahnhöfe internationaler Kunst anfährt.

Linz muss sich beim NextComic-Festivalleiter, dem OK-Mitarbeiter, Zeichner und MAERZ-Mitglied Gottfried Gusenbauer bedanken, dass er in unserer Stadt anlässlich des EU-Kulturhauptstadtjahres Linz09 jenen Comic-Funken gezündet hat, der sich seither wie ein Flächenbrand ausbreitet. Kinder und Senioren, Kunstfans und solche, die das nie werden wollen - sie alle brechen in Begeisterungsrufe aus, wenn es denn wieder "NextComic" heißt. Und das heuer an rund zwanzig Standorten in Linz, Wels und Gmunden. Intermedialität ist dabei Pflicht. Angeboten wird in Kooperation mit den OÖNachrichten, mit einem Budget von rund 55.000 Euro und starken Wirtschaftspartnern wie der OÖ. Sparkasse eine Vielfalt von Film, Mode, Design, Literatur und Animation: im OK, der NextComic-Bodenstation, etwa die faszinierenden "Papertoys" vom kroatischen Künstler Marko Zubak.

Zu sehen sind auch die Werke des derzeitigen Lucky-Luke-Zeichners Achdé in der renommierten Kunstsammlung des Landes Oberösterreich und Hannelore Greinecker-Morocuttis beeindruckender ernster Comic über die Geschichte des jüdischen Warschau in den 1930er Jahren im Kunstverein. Gezeigt wird eine Ausstellung des Top-Karikaturisten Gerhard Haderer im Kunstmuseum Lentos. Gezeigt werden Comics der Tschechin Lucie Lomova im Salzamt; weiters ein Oberösterreich-Schwerpunkt in der Künstlervereinigung MAERZ unter anderem mit den punktgenauen Zeichnungen von Nicolas Mahler.

Das Linzer Theater Phönix präsentiert in bester Dramen-Konformität Manuele Fiors Comicadaption der Schnitzler-Novelle "Fräulein Else", und im Kunstverein Paradigma heißt es "bestern:western" mit Cowboy-Männerphantasien von Dietmar Brehm bis Philippe Sergent.

Die gigantische, detailreiche, krude Genesis-Variation des deutschen Zeichners Jens Harder (Bericht rechts), der den Begriff "Graphic Novel" ins Extrem ausdehnt, entspinnt sich im Kammerhofmuseum Gmunden.

Im Welser Medien Kultur Haus zu sehen: Arne Bellstorfs "Baby's in black - The story of Astrid Kirchherr& Stuart Sutcliffe" - die Liebesgeschichte der deutschen Fotografin Astrid Kirchherr und des fünften, früh verstorbenen Beatles, die derzeit international die Hochglanzmagazine erobert.

Zum Mitmachen wird nicht nur in Workshops angeregt: Zeichenwütige (auch Laien) können Fische zeichnen, sie ins Internet stellen und im Deep Space des Ars Electronica Centers im "Mangarium" herumflosseln lassen.

Eintauchen heißt also auch die akute Devise. Eintauchen in den bunten Sog des Comic-Ozeans.

Noch immer schneller als sein Schatten: Lucky Luke

Witziges AEC-Aquarium

Information

NextComicFeste

4. März: Eröffnung um 16 Uhr im OK, Offenes Kulturhaus (OK-Platz 1)

5. März: NextComic- Karneval-Party ab 23 Uhr, in der Remembar im Linzer Passage (Landstraße 17)

11. März: Konzert der Tex-Rubinowitz-Band "MÄUSE" ab 21 Uhr im Linzer Kunstmuseum Lentos zum offiziellen Festivalabschluss. Die Ausstellungen laufen jedoch teilweise bis Mitte April.




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