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vom 12.06.2006 - Seite Nachrichten
Maschinenbau und Kunst haben bei ihm einiges gemeinsam

Kunst: ist wichtiger als allgemein angenommen. Ihr Fehlen bemerkt man aber erst, wenn sie weg ist.

Mühlviertel: eine heimelige Landschaft. Das Mühlviertel ist lieblich und gleichzeitig mystisch.

Kulturpolitik: leider zu oft sehr erfolgsorientiert. Kulturpolitik braucht eine produktive Kommunikation zwischen Künstlern und Politik.

Mein Lieblingsplatz: unter meinem Gleitschirm (möglichst in der Luft).

Ideen: habe ich sehr viele, aber ein zu kurzes Leben, um sie alle umzusetzen.

Hobbys: Gleitschirmfliegen, Laufen, Motorradfahren, Snowboarden. Die restlichen Hobbys hängen alle mit meinem Beruf zusammen.

Erfolg: ist sehr wichtig, damit ich unbeschwert neue Ideen umsetzen kann. Erfolg ist auch Befriedigung der Eitelkeit.

VON BARBARA EIDENBERGER

Den Traum eines jeden Künstlers - von seiner Arbeit leben zu können - hat sich Andreas Feigl erfüllt. Nach einem Probejahr 1994 wusste er, dass er von der Kunst leben kann. "Mit Familie muss man sich das gut überlegen", sagt der zweifache Vater.

Schon in der Jugend beschäftigte sich Feigl mit der Malerei. Doch 1981 begann er, an der Montanuniversität zu studieren. Trotzdem machte Feigl Vernissagen und verkaufte Bilder.

Nicht allein Malerei

"Ich war nicht unerfolgreich. Daher musste ich herausfinden, ob ich mein Leben mit dem fristen kann, was ich gerne mache", erzählt der Gallneukirchner.

Inzwischen hat Feigl neben der Malerei noch andere künstlerische Standbeine: Bildhauerei, Keramik, Architektur, Werbegrafik. "Das entspricht ganz meinen Wünschen, so habe ich ständig Abwechslung", so Feigl. Und er hat die Freiheit, nicht marktorientiert malen zu müssen: "Deshalb ändern sich meine Bilder auch ständig. Daher heißt es manchmal, ich hätte meinen Stil noch nicht gefunden."

Studiert habe er nicht umsonst, ist Feigl überzeugt. Denn vor allem bei der Bildhauerei sei das Verständnis für Materialien enorm wichtig: "Technik hat mich immer interessiert. Außerdem ist sie der Malerei nicht unähnlich. Denn auch in der Technik braucht man viel Phantasie, um die Einzelteile zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden."

Schon traditionell ist für den Gallneukirchner die Teilnahme an der Aktionswoche "Kunst und Wirtschaft" in Bad Leonfelden. Für Feigl ist vor allem die Zielsetzung dieser Aktion ein Grund, immer wieder mitzumachen. "Es geht um Kunst und um Kommunikation darüber, nicht um das Kommerzielle. Diese edlen Beweggründe ist man vom Wirtschaftsbund nicht gewöhnt", fügt er schmunzelnd hinzu.

Ein Techniker

Andreas Feigl wurde 1962 in Waidhofen an der Ybbs geboren. Seit 30 Jahren lebt er in Gallneukirchen. Feigl ist verheiratet und hat zwei Kinder. An der Montanuniversität in Leoben studierte er Montanmaschinenwesen, finanziert durch zahlreiche Jobs im Ausland. Schon während des Studiums beschäftigte er sich immer wieder mit Malerei. Seit 1995 ist der Gallneukirchner hauptberuflich Maler.

"Technik und Malerei ähneln sich sehr. Für beides brauchtman viel Fantasie"

ANDREAS FEIGL

Künstler

Eröffnung der "Kunst und Wirtschaft"-Woche Foto: eiba

In jungen Jahren Foto: privat

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