Nachdem der Begriff Performanz auf eine Handlungsebene deutet und der Begriff der Installation statisch orientiert ist, gehe es in den Ausstellungen, diese eigentlich gegensätzlichen Begriffe thematisch untersuchen, erläuterte Nollert bei der Presseführung am Mittwoch. Nach "Konstruktion & Situation" (Innsbruck), "Erzählung" (Köln), "Kommunikation" (Siegen) und vor "Architektur" (Leipzig) wird nun in Wien der Aspekt "Körper & Ökonomie" auf den Prüfstand gestellt. "Es geht um das Wechselverhältnis von Projektion und Aktion", meinte Stadler.
"Körper & Ökonomie" en detail
Der erste Blick bei Betreten des dunklen Raumes fällt auf eine Arbeit von Cosima von Bonin. Mit einem riesigen, aus grobem Holz gezimmerten Bett und der daneben stehenden Mini-Liegestatt stellt sie das herkömmliche "Körpergefühl" zur Disposition. Ringsum dominieren Videoarbeiten, etwa der US-Künstlerin Andrea Fraser, die sich in einer Doppelwand-Videoinstallation in eine brasilianische Samba-Formation montiert, oder des deutschen Bühnen-Shooting Stars René Pollesch, von dem die TV-Serie "24 Stunden sind kein Tag" gezeigt wird. Brice Dellsperger gestaltet aus einer Filmszene, in der zwischen männlichen und weiblichen Rollenspiel gewechselt wird, ein zeitgemäßes Triptychon.
Anette Baldauf und Dorit Margreiter haben sich für ihre in einem Holzverschlag angesiedelte "She-Zone" mit einer nur für weibliche Kunden zugängliche Shopping Mall in Abu Dhabi befasst, John Miller hat in einer Ecke die Ausstattung einer seltsamen TV-Show aufgebaut ("The Lugubrious Game"). Svetlana Heger bringt ihren eigenen Schriftzug als Logo ins Spiel, John Bock versucht sich in einer Installation an "Weißschweißproduktion", Victor Alimpiev und Marian Zhunin zeigen ihr Biennale-Video "Ode", eine Choreografie der Körper. (APA)