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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
19.02.2004
12:26 MEZ
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secession.at
 
Foto: Secession
Anette Baldauf & Dorit Margreiter: The She Zone. (2004, Courtesy Galerie Krobath Wimmer, Wien, Ausschnitt)

"Body Display" in der Secession
Black Box statt White Cube: "Performative Installationen" zum Aspekt "Körper & Ökonomie" von elf KünstlerInnen

Wien - Der Hauptraum der Secession ist derzeit nicht wiederzuerkennen. "Wir haben aus dem White Cube eine Black Box generiert", sagt Angelika Nollert, Verantwortliche für das "Siemens Arts Program" und gemeinsam mit Eva Maria Stadler als Kuratorin für die Ausstellung "Body Display" verantwortlich. Die Schau, die bis zum 18. April in der Secession gezeigt wird, ist die vierte und vorletzte Station einer Ausstellungsreihe, die das "Siemens Arts Program" gemeinsam mit unterschiedlichen Institutionen durchführt. Das gemeinsame Therma lautet "Performative Installation", in Wien sind neun Positionen von elf KünstlerInnen zu sehen.

Nachdem der Begriff Performanz auf eine Handlungsebene deutet und der Begriff der Installation statisch orientiert ist, gehe es in den Ausstellungen, diese eigentlich gegensätzlichen Begriffe thematisch untersuchen, erläuterte Nollert bei der Presseführung am Mittwoch. Nach "Konstruktion & Situation" (Innsbruck), "Erzählung" (Köln), "Kommunikation" (Siegen) und vor "Architektur" (Leipzig) wird nun in Wien der Aspekt "Körper & Ökonomie" auf den Prüfstand gestellt. "Es geht um das Wechselverhältnis von Projektion und Aktion", meinte Stadler.

"Körper & Ökonomie" en detail

Der erste Blick bei Betreten des dunklen Raumes fällt auf eine Arbeit von Cosima von Bonin. Mit einem riesigen, aus grobem Holz gezimmerten Bett und der daneben stehenden Mini-Liegestatt stellt sie das herkömmliche "Körpergefühl" zur Disposition. Ringsum dominieren Videoarbeiten, etwa der US-Künstlerin Andrea Fraser, die sich in einer Doppelwand-Videoinstallation in eine brasilianische Samba-Formation montiert, oder des deutschen Bühnen-Shooting Stars René Pollesch, von dem die TV-Serie "24 Stunden sind kein Tag" gezeigt wird. Brice Dellsperger gestaltet aus einer Filmszene, in der zwischen männlichen und weiblichen Rollenspiel gewechselt wird, ein zeitgemäßes Triptychon.

Anette Baldauf und Dorit Margreiter haben sich für ihre in einem Holzverschlag angesiedelte "She-Zone" mit einer nur für weibliche Kunden zugängliche Shopping Mall in Abu Dhabi befasst, John Miller hat in einer Ecke die Ausstattung einer seltsamen TV-Show aufgebaut ("The Lugubrious Game"). Svetlana Heger bringt ihren eigenen Schriftzug als Logo ins Spiel, John Bock versucht sich in einer Installation an "Weißschweißproduktion", Victor Alimpiev und Marian Zhunin zeigen ihr Biennale-Video "Ode", eine Choreografie der Körper. (APA)


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