Bregenz
(VN-cd) Die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft
(kurz: "Kuges") kommt nicht aus den Schlagzeilen. Vor rund vier
Jahren von Kulturlandesrat Hans-Peter Bischof als
Quasi-Ausgliederung der Verwaltung von Kunsthaus, Landesmuseum und
Landestheater aus dem Landhaus ins Leben gerufen, kommt sie nicht so
recht in Gang. Neuerdings hat Geschäftsführer Robert Manger seine
Position zur Verfügung gestellt.
Neu aufgewärmt wird damit die Diskussion um
Organisationsstrukturen, mit denen letztlich echte Synergien in der
Verwaltung der drei genannten Kulturinstitutionen wirksam gemacht
werden sollen. Ein derartiges Strukturkonzept hat bereits der
Rechnungshof nach dem Finanzdebakel gefordert, mit dem die
Sommerausstellung im Jahr 1999 zu Ende ging.
Wesentliche Schritte bereits erledigt
Kulturlandesrat Hans-Peter Bischof geht davon aus, dass
der Prozess der Neustrukturierung bereits Mitte September dieses
Jahres abgeschlossen ist. Die jetzige Diskussion habe auch nichts
mit dem Drei-MillionenBudgetloch des Landestheaters zu tun, das es
selbst wieder aufzufüllen hat. Wesentliche Schritte seien bereits
erledigt. · Einerseits seien die notwendigen vertraglichen
Konditionen zwischen der "Kuges" und den drei Institutionen bereits
abgewickelt worden. Dazu zähle auch die Zusammenarbeitsvereinbarung
mit der Kulturabteilung im Amt der Landesregierung, die mit Werner
Grabher vor eineinhalb Jahren einen neuen Leiter erhielt.
· Als zweiten, bereits abgeschlossenen Schritt bezeichnet
Bischof die Analysierung aller Positionen in den drei Häusern. Dazu
gäbe es eine umfassende Arbeit.
· Der dritte, noch ausständige Schritt betreffe die
Kompetenzzuteilung in diesem Gesamtgebäude. Der werde im Herbst
erledigt.
Bischof: "Der Geschäftsführer ist dem Aufsichtsrat in allen
Positionen der Gesellschaft berichtspflichtig und im kaufmännischen
Sinn verantwortlich. Um das wahrnehmen zu können, muss man als
letzten Schritt auch die Verbindungsstrukturen zwischen Gesellschaft
und Häusern klar definieren. Das ist die Schwierigkeit, weil man
nach dem Intendantenprinzip den Häusern möglichst große
Bewegungsmöglichkeit geben will. Andererseits sind wir daran
interessiert, möglichst Effizienzpotenziale auszunutzen und auch
klare Kontrollgegebenheiten zu schaffen."
Ein Kompetenzenstreit?
Robert Manger habe die Geschäftsführerfunktion unter den
derzeitigen Konditionen zurückgelegt. Bischof hält es nicht für
ausgeschlossen, dass die Zukunft der "Kuges" mit demselben
Geschäftsführer gestaltet werden kann. Bischof: "Es gibt keine
Kritik an der Geschäftsführung per se. Es geht darum, welche
Kompetenz die Verwaltung hat und wie diese umzusetzen ist."
Klare strukturelle Vorgaben
Bleibt die Frage, inwieweit die Kompetenzen des
Geschäftsführers ausgeweitet werden können, während - wie man vor
einigen Monaten vermeldete - auch den einzelnen künstlerischen
Leitern von Landestheater, Landesmuseum und Kunsthaus eine Stärkung
der Position zugesagt wurde? Bischof: "Ich denke, dass es hier nicht
ganz einfach ist, den Pegel in die richtige Stellung zu bringen. Der
Geschäftsführer der ,Kuges' wurde nach den ersten Vorstellungen im
kaufmännischen Bereich mit hoher Kompetenz ausgestattet. Wir haben
dann sehen müssen, dass wir bestimmte Bereiche nicht von der
Zentrale aus steuern können, darum haben wir Anpassungen gemacht,
die wesentlich mehr Kompetenz in die Häuser verlegt haben. Das ist
durchaus richtig. Aber ich glaube, dass die Verbindungslinie
zwischen den Häusern und der kaufmännischen Leitung noch
intensiviert werden muss." In der gesamten "Kuges" hätte man, so
Bischof, noch Leute, die aufgrund ihres Wissensstands übergreifende
Funktionen wahrnehmen könnten. So etwas sei auch strukturell
vorzugeben.
Es gibt keine Kritik an der Geschäftsführung per se.
Es geht darum, welche Kompetenz die Verwaltung hat.
LANDESRAT BISCHOF
Kunsthaus, Theater und Landesmuseum "warten" auf
Organisationsstrukturen.
(Foto: Hofmeister)