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Studie: Wiener schätzen Kulturangebot der Stadt

"Die Kulturstadt Wien hat die uneingeschränkte Zustimmung ihrer Bewohner", meinte Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der MA 7, erfreut während des heutigen Pressegespräches zur Präsentation einer repräsentativen Studie.

Wien (APA) - Im Rahmen dieser wurden eintausend Wiener zu den Themen "Lebensqualität", "Modernität", "Kulturangebot" telefonisch befragt. 83 Prozent halten ihre Stadt für weltoffen, und 91 Prozent für lebenswert. Oper, Konzerte, Musical und Museen zählen zu den am meisten akzeptierten Kunstformen; modernes Theater schätzen immerhin 37 Prozent.

"Das Engagement der Stadtpolitik wird von den Wienern sehr wohl anerkannt", meinte Ehalt weiters. "Am schärfsten kritisieren immer die Intellektuellen, das ist eine österreichische Eigenart. Eine Art Austromasochismus". Zur hohen Lebensqualität tragen die öffentlichen Verkehrsmittel bei mit 74 Prozent, die Ausflugsmöglichkeiten rund um die Stadt mit 68 Prozent, Parkanlagen mit 58 Prozent, und Gaststätten sowie Kaffeehäuser mit 47 Prozent.

Mit dem Kulturangebot der Stadt zeigen sich die Wiener quer durch alle Sozial- und Altersschichten ebenfalls sehr zufrieden. Sehr gut und gut sei das Angebot bezüglich Oper, klassischer Musik und klassischem Theater, fanden jeweils weit über 70 Prozent der Befragten. Der entsprechende Wert für Musicals betrug ebenso wie für Kabarett und Kleinkunst 81 Prozent. 60 Prozent schätzen das Operettenangebot. Auch andere Musikformen wie Rock, Pop und Jazz verzeichnen gute Werte, als weniger gut firmiert die moderne klassische Musik.

Das Angebot der traditionellen Museen findet weit über 80 Prozent Zuspruch, das der modernen Museen über 60 Prozent. Generell wird das in den letzten Jahren sehr gestiegene Ausstellungsangebot der Stadt von über 80 Prozent der Befragten goutiert; rund 60 Prozent sind auch mit dem Kino-Angebot zufrieden. Quer durch alle Parteischichten geht die Zufriedenheit mit dem Wiener Donauinselfest mit 58 Prozent, die in den letzten Jahren noch gestiegen ist. Das Donauinselfest wird als gute Unterhaltung und als Fest für alle angenommen. 15 Prozent halten es für eine Propagandaveranstaltung der SPÖ. Schließlich hält eine parteiübergreifende Mehrheit von 57 Prozent die erfolgte Streichung der Bundesförderung für die Wiener Festwochen für ungerechtfertigt.

Große Zustimmung mit 84 Prozent fand die Frage nach der Notwendigkeit der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Wien, Prag, Budapest und Bratislava in den kommenden Jahren. Die Konkurrenz zwischen diesen Städten wird mit einem knappen Überhang nicht dramatisch gesehen. Sehr wichtig bzw. wichtig ist für 85 Prozent der Wiener die Aufnahme der Innenstadt in das Weltkulturerbe, wenn auch durchaus die mögliche Einschränkung von Bauprojekten bei 54 Prozent gesehen wird. Deutlich über 50 Prozent liegt die Zustimmung zu modernen Bauten in Wien, wie etwa dem Millennium-Tower oder dem Haas-Haus.
2003-10-20 13:39:25