You'll never walk alone", der
Schlachtgesang der Liverpooler Ballesterer steht über der
Ausstellung zum gegenwärtigen Thema Fußball-WM im Linzer O.K.
Ein gutes Dutzend in- und ausländischer Künstler hat sich
dem Geschehen rund um die Wuchtel, die die Welt bedeutet, auf
eigenwillige Art angenähert. Mit Videos, Installationen, Fotos
und Collagen wird der Faszination des Leders und dem Phänomen
der Fan-Gemeinden entgegen getreten. Nicht immer ganz fair,
aber es gibt in diesem Fall ja auch keine roten
Karten.
So löcken etwa Barbara Musil & Gunda
Wiesner auf dem Blau-Weiß-Platz mit Transparenten gegen den
Stachel: "90 Minuten Zeitverschwendung".
Der Musiker
Fadi Dorninger hat eine respektable Sammlung mit
Fußballer-Songs zum Abhören installiert. Illustriert mit einer
Coversammlung des Schweizers Pascal Claude.
Massimo
Furlan hat sich einen Kindheitstraum erfüllt. Als
(unmöglicher) 23. Mann auf dem Spielfeld imitiert er die
Spielzüge des WM-Finales Italien-Deutschland von 1982 in einem
menschenleeren Stadion. Dazu die reale Tonkulisse einer
TV-Übertragung.
Auch dem Krankl-Tor von Cordoba 1978
gilt ein Videodenkmal. Peter Hörmannseder zeigt die
entscheidenden Minuten in extremer Zeitlupe und das Duo
Stermann/Grissemann übersetzt Edi Fingers "I werd'
narrisch"-Geschrei in eine stoisch-monotone
Lesart.
Eine Schau für die Zeit zwischen den Spielen.
(thek)
Info: O.K Centrum für Gegenwartskunst bis 9.
Juli. http://www.ok-centrum.at/
vom 13.06.2006 |