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GESPRÄCH: Dietmar Brehm über Musikhören als
Inspirationsquelle im Mal-Atelier |
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Pop ist das Benzin, das die
Pinsel antreibt |
Nie an einem Punkt festzunageln ist der
Linzer Künstler Dietmar Brehm. Während die Früchte seines
Maler-Ich im Kunstverein Paradigma vollreif von den Wänden
hängen (siehe oben), treiben ihn derzeit ganz andere Dinge an.
Statt der für den Herbst geplanten Fortführung des
großen Filmprojekts "Halcion" (der Arbeitstitel ist von einem
gängigen Schlafmittel entlehnt) hat Brehm anderes in Sinn.
"Das Kameraauge hat quer durch den vergangenen Sommer verrückt
gespielt und mich dazu gebracht, eine Serie von acht kürzeren
Filmen zu entwickeln." Wann und wo man sie in Österreich sehen
wird, hängt auch davon ab, wie es mit dem Festival Diagonale
weitergeht.
Derzeit arbeitet Dietmar Brehm an der
Fertigstellung eines Buches über seine Inspirationsquellen:
"Eine der wichtigsten ist ein sehr manisches und ständiges
Horchen von Musik. Fast ausschließlich von Lou Reed und Velvet
Underground, beziehungsweise Iggy Pop und seine früheren
Kollegen The Stooges.
Da treibe ich schon meine
Exzesse im Mal-Atelier, damit die Pinsel in Bewegung kommen.
Ich habe die unmittelbaren Reaktionen auf die jeweils gehörte
Musik auf Zettel gekritzelt, geschrieben, gezeichnet. Es
entstand ein Konvolut von 250 Zeichnungen. Daraus wird nun ein
Buch."
Fundamentale Eckpfeiler unter Dietmar Brehms
Pinsel-Antreibern sind "Dirt", "Funhouse" oder "I Wanna Be
Your Dog" (Iggy Pop), "Venus in Furs" (Velvet Underground)
oder "A Temporary Sin" (Lou Reed).
Brehm: "Das ist
mein Benzin. Eine verhältnismäßig kleine Auswahl von Nummern.
Da kann man sich nicht tot hören, das mobilisiert eher
zusätzlich. Es gibt auch andere Musiken, aber ich weiß, dass
Klassik die Pinsel tötet - in meinem Fall."
OÖNachrichten vom 5.11.2003 |
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