Link: www.martinjanda.at
Dass die Bilder von Maja Vukoje nicht sofort dechiffrierbar sind, verdankt sich nicht nur Quellen, die die Künstlerin ineinander verwebt, sondern auch einer speziellen malerischen Technik. Sie verwendet Öl und Acryl für die teilweise fluoreszierenden Landschaften und Sprühfarben für die geisterhaften Wesen, die diese bevölkern: Vier schemenhaft skizzierte Frauen entfernen sich von einer "Pink Church", Menschen bewegen sich auf Baumstümpfen durch "Wetland" und zwei schwer identifizierbare Jugendliche machen als "Drummer" in einer zerstörten, grauen Nachkriegslandschaft Musik.
Die neuen Bilder bei Martin Janda lassen zwar noch Ansätze früherer Werkgruppen erkennen; sie heben sich aber vor allem durch ihre erzählerischen Momente von diesen ab: In "Sangoma" sind drei junge Frauen mit Stäben in den Händen offenbar in ein seltsames Ritual involviert, und in "MacGuffin" setzt eine Tasche eine Geschichte mit vier Männern in Gang. Mit dem Titel des Bildes bezieht sich die Künstlerin auf einen Begriff von Alfred Hitchcock, der damit beliebige Personen oder Objekte bezeichnete, die eine filmische Handlung initiieren.
Bei Vukoje übernehmen die pinkfarbene Kirche, die Stäbe, die Bildtitel, aber auch die Figuren eine ganz ähnliche Funktion: Sie machen neugierig auf das gespenstische Treiben und führen weiter hinein in die fantastischen Weiten der Imagination. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.10.2007)