Keine Kunstinstallation für Roma und Sinti aus Kirchstetten
Von Apa | 09.08.2015 - 14:23
70 Jahre lang habe die Gemeinde jeden Hinweis zu den Roma und Sinti vermieden, genau so lang feiere sie dafür den NS-Dichterfürsten Josef Weinheber, nach dem Schulen, Museen, Brücken und zuletzt sogar ein Kindergarten benannt worden seien, kritisierte Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl. Mit ihrer vorübergehenden Kunstinstallation habe Marika Schmiedt "dieses Defizit verringern" wollen. Horsak habe sie "dieser Tage abblitzen" lassen, so der Mandatar.
Laut einem den Grünen vorliegenden Schreiben begründete der Bürgermeister seine Entscheidung u.a. mit der Feststellung: "Man soll zwar nie vergessen und schon gar nicht völlig verdrängen, aber die heutigen Generationen sind sehr wohl der Ansicht, dass die Vergangenheit ruhen soll, da sie ja auch keinerlei Schuld an diesen unwürdigen Geschehnissen haben. Allgemeiner Tenor: Erinnerung ja, aber es muss auch einmal Schluss sein mit Aufarbeitung und Auseinandersetzung."
Zinggl richtete am Sonntag folgende Fragen an Horsak und an den Gemeinderat von Kirchstetten: "Wann denkt die Gemeinde daran, mit der Aufarbeitung und Auseinandersetzung dieses dunklen Kapitels zu beginnen?" Und: "Wann wird dafür Schluss sein mit dem Gedenken an Josef Weinheber?"