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Lentos-Höhenflug währte nur kurz
Kommentar
von
Irene Judmayer
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Eintagsfliegen?
Auch mit moderner Kunst kann man Museen füllen.

Zeitgenössische Kunst kann nicht an Publikumszahlen gemessen werden. Das ist ein Argument, das auf Kritik an mangelnder Auslastung eines Kunstmuseums folgt wie das Amen im Gebet.

Es ist auch ein Argument, das grundsätzlich einmal stimmt. Masse hatte noch nie Klasse bedingt.

Übersehen wird dabei jedoch, dass zeitgenössische Kunst nicht per se mangelndes Publikumsinteresse bedeuten muss. Diese Annahme widerlegte auch die höchst erfolgreiche Ausstellung mit dem österreichischen Künstler Gottfried Helnwein im Linzer Kunstmuseum Lentos. Diese Präsentation war wohl der schlagendste Beweis dafür, dass auch moderne Kunst Museen füllen kann.

Der anschließende Auslastungs-Absturz zeigt aber, dass noch viel Erkenntnis für eine konstant (!) museumserhaltende Programmierung fehlt. Am 18. Jänner präsentiert nun Lentos-Direktorin Stella Rollig ihr Programm für die neue Saison. Da wird sich zeigen, ob dieser Lernprozess bereits eingesetzt hat, oder ob sich der singuläre Hoch-Zeits-Flug einer publikumsträchtigen Eintagsfliege à la Helnwein noch einmal wiederholen muss...

OÖnachrichten vom 13.01.2007
 
   



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