Neue Stahlwerke für Salzburg
Gewichtige Kunst. Mit schwerem Gerät wurden am Montag Skulpturen von Bernar Venet aufgestellt. Der Krauthügel wird damit zum Kunstpark.
CLEMENS PANAGL SALZBURG (SN). Für die Schwerarbeit stand ein Kranwagen zur Verfügung, bei der Feinabstimmung war hingegen Muskelkraft gefragt: Auf dem Krauthügel wurden am Montag drei Skulpturen von Bernar Venet in Position gebracht. Jede einzelne bringt ein Gewicht von bis zu acht Tonnen auf die Wiese. Geliefert wurden sie aus einem Depot in Marseille, aufgestellt wurden die Stahlkunstwerke unter der Aufsicht des Künstlers. „Was Sie hier sehen ist eine Auswahl, die typisch für meine Arbeit im Bereich der Stahlskulptur in den vergangenen zehn Jahren ist“, sagte Venet im SN-Gespräch. „Ich habe mich in meinen Arbeiten vor allem mit Bögen, Winkeln, geraden und undefinierten Linien auseinandergesetzt“.
Ab kommendem Freitag wird der Krauthügel vorübergehend zum Skulpturengarten: Die Salzburg Foundation und die Deutsche Stiftung für Kunst und Kultur zeigen Venets Werke bis 31. August.
Die temporäre Installation hätte mit Venets anderem Salzburg-Projekt, dem „Dirigentenstab“ vor dem Mönchsberg (zirka auf Höhe des Ursulinenplatzes), korrespondieren sollen. Wie groß die Traurigkeit über das Nicht-Zustandekommen dieses Vorhabens ist? „Ich hoffe noch immer, dass wir es schaffen“, sagt Venet. „Ich bin überzeugt, dass das eine unglaubliche Geste hier in dieser Stadt wäre. Es gibt Gespräche und auch den prinzipiellen Willen der Stadt. Das Problem ist eben, wie wir diese 90-Meter-Skulptur an ihren Platz bringen. Erst, wenn es nicht funktioniert, werde ich traurig sein.“
„Wir hätten technisch alles im Griff“, sagt auch der Salzburger Architekt Andreas Knittel, der für die Realisierung der Werke der Salzburg Foundation vor Ort verantwortlich ist. „Aber der Verkehr müsste 16 Tage umgeleitet werden.“
Zurück zum Krauthügel: Dort sind die Hindernisse geringer. „Wir haben eine Ausnahmegenehmigung für das Landschaftsschutzgebiet erhalten. Die Feuchtbiotope auf dem Hügel sind natürlich tabu, und wir versuchen, auch die anderen Wiesenteile so wenig wie möglich zu beanspruchen.“