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Wettbewerbssieger will Wiens Lueger-Denkmal kippen

12. Mai 2010 | 14:12 | wien | apa |
Die Universität für angewandte Kunst will das Wiener Lueger-Denkmal kippen - zumindest um 3,5 Grad nach rechts. Dies sieht das Siegerprojekt des offenen Wettbewerbs vor, der im vergangenen Dezember von der Universität ausgerichtet wurde. Dabei setzte sich der Wiener Klemens Wihlidal durch. Er sieht vor, die Statue samt Hauptsockel um 3,5 Grad nach rechts zu neigen - sollte die Politik mitspielen.

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Das Kippen symbolisiere die Unsicherheit der Stadt im Umgang mit ihrem antisemitischen Bürgermeister Karl Lueger und zeige zugleich den aktuellen Stand der Diskussion. Schließlich befänden sich sowohl die Person Lueger als auch ihre Rezeption in einer Schieflage, so die Begründung der Jury für ihre Wahl. Dem Gremium gehörten unter anderen Schriftsteller Doron Rabinovici, Künstlerin Lisl Ponger oder Aleida Assmann, Kulturwissenschaftlerin von der Universität Konstanz, an. Ziel des Wettbewerbes war die „Umgestaltung des Lueger-Denkmals in ein Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus in Österreich“.

Bürgermeister Häupl hatte schon im Dezember im Gemeinderat verkündet, dass er sich zwar eine „erklärende Auseinandersetzung“ mit dem Denkmal etwa in Form einer Tafel vorstellen könne. Eine Umgestaltung des Denkmals lehne er hingegen ab.

Auch ÖVP-Kultursprecher Franz Ferdinand Wolf wandte sich nach Bekanntwerden des Siegerprojekts gegen einen „Denkmalsturz“. Wenn man Denkmäler aus heutiger Perspektive beurteilte, wären viele betroffen: „So war etwa Goethe aus heutiger Sicht betrachtet, als Legationsrat des Erbprinzen Carl August Repräsentant eines totalitären, repressiven, autoritären und undemokratischen Systems.“ Man solle die bestehenden Denkmäler mit Erläuterungen versehen und sich im Falle Luegers mit dessen politisch instrumentalisiertem Antisemitismus auseinandersetzen.

© SN/SW

 
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