Salzburger Nachrichten am 17. August 2006 - Bereich: Salzburg
"Ich brauche Farben"

Der Einsatz von Farben und verschiedensten Materialien ist für Malerin Karin Ganatschnig kein Zufall, sondern "intuitive Harmonie nach Gefühl".

Salzburg (SN-roi). "Seit zehn Jahren täglich" beschäftigt sich die aus Tamsweg stammende Künstlerin nach eigener Aussage mit der Acryl-, Öl-, und Aquarellmalerei und verwendet dabei unterschiedlichste Materialien wie Sand, Erde oder Asche.

In verschiedenen Schaffensphasen entstanden stets Motive, die ihr Innerstes widerspiegeln: "Ich habe in einer Zeit zu malen begonnen, als es mir nicht gut ging. Inspiriert von Bildern z.B. von Reinhardt Sampl habe ich mit Aquarellen begonnen, dann kamen Öl und Acryl dazu."

Die weitgehende Autodidaktin gibt mittlerweile selbst Kurse, in denen sie ihre Ansätze vermittelt. "Ich brauche Farben. Nur über sie und das Material kann die Botschaft eines Bildes überbracht werden, nicht über die Technik." Da Ganatschnigs Werke im Laufe der Zeit zunehmend abstrakter wurden, oft kein leichtes Unterfangen. "Manchmal ist es ein Kampf mit den Farben, Materialien und mir selbst."

Wichtig ist für die Künstlerin der Zugang zur Malerei über die Musik: "Sie öffnet das Tor", sagt Karin Ganatschnig, "so dass ich mich richtig in das Bild hineinsteigern kann." Der "Vulkan" sei beispielsweise zu südamerikanischer Musik entstanden. Dieser Ansatz habe aber auch negative Seiten: "Ich bin eine Träumerin, die eine Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie meistern muss. Deshalb widme ich die Ausstellung meinem Mann Franz, weil er mich dabei immer unterstützt hat."

Künftig ist von Karin Ganatschnig vermehrt Sozialkritisches zu erwarten: "Dinge zu hinterfragen ist eine künstlerische Verantwortung, der ich mich nicht entziehen kann." Info: www.ganatschnig.com