Wie
schon die Art Cologne muß auch die Frühjahrsmesse die angestammten
Rheinhallen verlassen und ist rechts und links des „Wintergartens”
untergebracht. Dort ist auch Raum für zahlreiche Sonderschauen: Der im
vergangenen Jahr gestorbene Maler Dieter Krieg erhält postum den
Cologne-Fine-Art-Preis für sein graphisches Werk. Zur Präsentation
gehören neben seinen Radierungen auch Gemälde und Objekte.
Das
Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels zeigt Bild- und
Textdokumente zu ZERO, der „unmeßbaren Zone” der deutschen
Nachkriegskunst. Unter dem Titel „Der konzentrierte Blick” haben
Claudia Dichter und die Art-Brut-Galeristin Susanne Zander
künstlerische und dokumentarische Fotografien von Geisteskranken
zusammengestellt. Eine weitere Sonderschau gilt präkolumbianischer
Kunst aus der Sammlung Dr. Ernst Fischer, der seit mehr als fünfzig
Jahren Zeugnisse früher Hochkulturen mit dem Schwerpunkt Altamerika
sammelt.
Dokumente einer
langjährigen Freundschaft hat der Fotograf Benjamin Katz für die
Hommage „à Marcel” ausgewählt: Als Freund organisierte er Anfang der
sechziger Jahre erste Ausstellungen für Marcel Broodthaers und
verfolgte das Leben des belgischen Künstlers fortan als Fotograf,
archivierte dessen Briefe und Texte, sammelte Entwürfe, Papierarbeiten,
Collagen und Auflagenobjekte.
„Der
gestohlene Blick” heißt die Sonderschau des „Art Loss Register”, das
auch ein Symposion „Hot art, cold cash” zum Thema Kunstkriminalität
veranstaltet, auf Einladung der gleichzeitig in Halle 4 stattfindenden
„exponatec cologne”. Diese Fachmesse für Museen, Konservierung und
Kulturerbe verdoppelt nach erfolgreicher Premiere bereits die Zahl
ihrer Aussteller.