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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
02.06.2004
13:27 MEZ
Foto: APA/FRANZ NEUMAYR
Die Salzach in Salzburg bei milden Temperaturen am Donnerstag, 5. Februar 2004

Salzburger "Werkstatt am Fluss"
In sieben Projekten sollen Künstler und Wissenschafter die Salzach thematisieren

Zweckbündnis: in "Werkstatt am Fluss" - Geldnot, aber gegenseitige Befruchtung

Salzburg - Im Jahr des Wassers beschäftigen sich nicht nur Naturwissenschafter mit dem Salzburger Fluss, der Salzach, sondern zunehmend auch die Künstler. Eine Reihe von kulturellen sowie geistes- und naturwissenschaftliche Institutionen haben "Werkstatt am Fluss" ins Leben gerufen, bei dem sieben Künstler eingeladen sind, entlang der Salzach künstlerische Projekte und Installationen zu kreieren, die im Laufe der kommenden eineinhalb Jahre realisiert werden sollen. Finanziert sind bisher allerdings nur drei dieser Projekte.

Der Musiker und Klangkünstler Werner Raditschnig und Wolfgang Peter wollen versuchen, Energie und Dynamik dieses Flusses elektronisch abzutasten und in Klang zu verwandelt. Je nach Wasserstand und Fließgeschwindigkeit des Wassers soll "das akustische Drama" des Flusses per Lautsprecher transformiert und transportiert werden. Margot Salchegger will durch einen Leuchtturm zum Verweilen am Ufer einladen und Alois Lindenbauer plant, markante Punkte entlang des Flusslaufes "in Seile zu legen". Ein im Fluss treibender Aluminiumball, ins Haus der Natur (wo gerade eine ausführliche Schau zum Thema Wasser zu sehen ist) gepumptes Salzachwasser oder aus den Fluten auftauchende Skulpturen sind weitere - allerdings noch nicht finanzierte - Ideen verschiedener Künstler.

Menschen, von der Natur entfremdet

Insgesamt kostet das Projekt "Werkstatt am Fluss" rund 100.000 Euro, jede Region kümmert sich selbstständig für die Umsetzung und das Keilen von Sponsoren. Kuratiert wurde die Aktion von Ulrike Guggenberger, Naturschützer wie Hannes Augustin und Philosophen wie Otto Neumaier berieten das Projekt.

Augustin betonte am Mittwoch bei der Präsentation des Projektes, viele Menschen hätten sich von der Natur entfremdet, das Projekt könnte deutlich machen, dass die Salzach mehr ist als ein Transportweg für Abwasser. Neumaier sieht den Gewinn für die Wissenschaft in der erkenntnistheoretischen Erweiterung von Wahrnehmung durch die künstlerische Sichtweise auf den Fluss. (APA)


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