Marc und Macke sollen 100.000 Besucher anlocken
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Jahre 1910 bis 1914, in denen Marc seine berühmten farbigen Tiere und Macke seine typischen Straßenszenen schuf. „Der Franzose Delaunay hat die jungen Deutschen in die Abstraktion geführt“, sagte Museumsdirektor Ulrich Krempel am Donnerstag. Die Ausstellung mit 190 Werken von 50 internationalen Leihgebern soll 100.000 Besucher anlocken.
In den Aufbruchsjahren vor dem Ersten Weltkrieg experimentierten Künstler europaweit mit Farben, Licht und neuen Bildkompositionen. Der kubistische Maler Delaunay (1885-1941) wählte immer wieder den Eiffelturm als Motiv. In Bilderserien wie „Fenetres“ (Fenster) erprobte er Zersplitterung und Fragmentierung. Delaunay werde in Deutschland recht selten gezeigt, erläuterte Kuratorin Susanne Meyer-Büser.
Obwohl sie sich nur zweimal persönlich begegneten, entwickelte sich zwischen den drei Künstlern ein reger Austausch. Marc und Macke ließen sich sowohl von den Zersplitterungen des Franzosen als auch von seinen Kreisformen inspirieren. Mit der „zerbrechenden Welt“ im Ausstellungstitel ist jedoch weit mehr als die Bildkomposition gemeint. Der Erste Weltkrieg bereitete dem Aufbruch und Austausch europäischer Avantgarde-Künstler ein jähes Ende. Marc und Macke kamen als junge Männer im Kampf gegen Frankreich auf dem Schlachtfeld ums Leben. Ihre letzten düsteren Werke, die den Abschluss der Schau bilden, sind Vorahnungen der Katastrophe.
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