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09. März 2009
15:57 MEZ
Keine Spur von gestohlenem "Cranach"
Gemälde war nicht montiert und ist auch nicht versichert

Oslo - Keine Spuren nach dem Diebstahl eines 450 Jahre altes Renaissance-Gemäldes von Luca Cranach aus der schlecht gesicherten Kirche in Larvik: Am Montag tappte die norwegische Polizei noch völlig im Dunkeln über die Hintergründe für das spektakuläre Verbrechen vom Wochenende. "Kirchen sind fast durchweg unzureichend gesichert und deshalb leichte Beute für einigermaßen professionelle Diebe", meinte der zuständige Kripo-Sprecher Kenneth Didriksen am Montag in der Osloer Zeitung "Aftenposten".

Renaissance-Maler

In der Nacht zum Sonntag hatten mindestens zwei Personen ein Fenster der Kirche in Larvik am südlichen Ende des Oslofjordes eingeschlagen. Sie waren über eine Leiter eingestiegen und verschwanden unerkannt mit dem Bild "Lasst die Kindlein zu mir kommen" des deutschen Renaissance-Malers Künstlers Lucas Cranach der Ältere (1472-1553).

Die Polizei kam erst knapp eine halbe Stunde nach Beginn des Diebstahls-Alarms am Tatort an. Als Grund dafür gab ein Behördensprecher an, man habe es für einen Fehlalarm gehalten und erst einmal den Küster angerufen.

Nicht versichert

Das auf eine Holzplatte gemalte Bild im Format ein mal ein Meter hat einen Schätzwert von 15 bis 20 Millionen Kronen (1,7 bis 2,2 Millionen Euro). Es war nicht fest montiert und ist auch nicht versichert. Die norwegische Polizei vermutet, dass der Diebstahl als "Auftragsarbeit" von professionellen Kunstdieben für einen Hintermann ausgeführt wurde.

Ein Sprecher der protestantischen Kirche in Norwegen erklärte, man wolle umgehend mit der Sichtung wertvoller Kirchenkunstschätze einschließlich der Sicherheitslage beginnen. Es sei sowohl im eigenen Land wie auch international eine deutliche Zunahme bei Diebstählen aus Kirchenräumen festzustellen. Cranachs Bild hatte seit der Einweihung der Kirche von Larvik 1677 dort gehangen. (APA/dpa)

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