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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
18. Oktober 2005
14:13 MESZ
Mozarteum: Senat will Aufklärung
Externe Kommission soll Kunstunistreit prüfen

Salzburg - In einer Sitzung bis in die späten Nachtstunden hat sich der Senat der in die Krise geschlitterten Salzburger Kunstuniversität Mozarteum am Montag mit den jüngsten Ereignissen auseinander gesetzt. Eine externe Kommission soll nun zum einem die Vorgänge rund um den Rücktritt von Rektor Roland Haas aufklären, zum anderen soll Licht in die Frage einer möglichen Teilabsiedlung nach Innsbruck gebracht werden.

"Der Senat nimmt den Rücktritt des Rektors Dr. Roland Haas einstimmig zur Kenntnis", heißt es in einer kurzen Presseerklärung, die der Senat am Dienstagnachmittag veröffentlichte. Bis zur nächsten Senatssitzung am Freitag kommender Woche sollen nun Vorschläge gemacht werden, wer der externen Kommission angehören soll.

Mit dem Vorsitzenden des Universitätsrates Friedrich Urban, der Haas aus seiner Funktion entfernen wollte, und dessen Stellvertreter Erich Marx will der Senat direkte Gespräche führen, "um die Vorgänge der letzten Monate ebenso aufzuarbeiten wie auch die notwendige Basis gegenseitigen Vertrauens für die anstehende Wahl einer neuen Rektorin/eines neuen Rektors und der neuen Vizerektorinnen/Vizerektoren zu schaffen". Die beiden werden bereits zur kommenden Sitzung eingeladen.

Die Hochschülerschaft hat unterdessen für übermorgen, Donnerstag, zu einer Kundgebung aufgerufen, bei der gegen die drohende "Zerschlagung" der Hochschule demonstriert werden soll. Die Studierenden treffen sich um 10.00 Uhr am Mirabellplatz und ziehen von dort zum Mozartplatz, wo die Schlusskundgebung stattfindet.

Das Mozarteum ist zuletzt in eine schwere Krise geraten. Im Sommer hatten Professoren Unterschriften gesammelt, mit denen die Ablösung des seit dem Jahr 2000 amtierenden Rektors gefordert wurde, weil dieser für chaotische Zustände an der Universität verantwortlich sei. Haas, der sich durch das Aufräumen von Privilegien Feinde geschaffen hatte, kündigte daraufhin selbst den Rücktritt an. Und die mögliche Absiedlung von Teilen des Mozarteums nach Innsbruck, die immer noch droht, verschärft die Krise weiter. (APA)


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