Der Krauthügel als Ort für neue Kunst
Stahlskulpturen. Die Salzburg Foundation bereitet für den Sommer 2009 ein neues Projekt für Kunst im öffentlichen Raum vor.
Hedwig Kainberger Salzburg (SN). Walter Smerling, künstlerischer Leiter der Salzburg Foundation, führte am Mittwoch den französischen Künstler Bernar Venet auf den Krauthügel in Nonntal. Die Idee der beiden: Auf dieser Wiese sollen im Sommer 2009 – voraussichtlich von Juni bis Oktober – sechs bis zwölf Stahlskulpturen aufgestellt werden. Das Projekt wäre nicht dauerhaft, sondern temporär.
Initiator ist die Salzburg Foundation und deren künstlerischer Leiter Walter Smerling. Das Anliegen sei, die Debatten über Kunst im öffentlichen Raum in Salzburg weiter voranzubringen und konstruktiv fortzusetzen. Die Wirtschaftskrise schrecke da nicht ab, versicherte Walter Smerling am Mittwoch im SN-Gespräch. Im Gegenteil: „Kreativität kennt keine Krise.“
Nachdem sich Künstler und Initiator über den möglichen Aufstellungsort einig geworden sind, sollen nun die erforderlichen Genehmigungen von der Stadt und vom Grundeigentümer, dem Stift St. Peter, eingeholt werden. Walter Smerling sagte, er habe aus der Stadtregierung zustimmende Signale erhalten, das Gespräch mit St. Peter werde gesucht.
Die temporäre Aufstellung von Skulpturen Bernar Venets soll zusätzlich zum sogenannten „Kunstprojekt Salzburg“ erfolgen, in dem zehn Jahre lang je ein Kunstwerk im Auftrag der Salzburg Foundation für einen öffentlichen Platz in der Altstadt geschaffen wird. Im Vorjahr wurde die „Caldera“ Tony Craggs auf dem Makartplatz aufgestellt. Heuer wird, wie berichtet, der französische Licht- und Installationskünstler Christian Boltanski die alte Domkrypta gestalten.
So wie das „Kunstprojekt Salzburg“ soll auch die heuer zusätzliche Initiative der Salzburg Foundation für Kunst im öffentlichen Raum privat finanziert werden. Für die Skulpturen Bernar Venets engagiere sich ein privater Mäzen, sagte Walter Smerling. Diese Kunstwerke sollen in Salzburg zu sehen sein, bevor sie anlässlich der Biennale in Venedig und danach voraussichtlich in Brüssel präsentiert werden.
Bernar Venet, geboren 1941, stammt aus Château-Arnoux in Südfrankreich. Er lebt in New York sowie in Le Muy in Südfrankreich. Im Lauf seiner Karriere befasste es sich mit Bühnenbild, konzipierte ein Ballett, unterrichtete Kunsttheorie an der Sorbonne in Paris, komponierte Musik und produzierte Filme. Doch immer, seit seinem Studium an der Schule für Gestaltende Kunst in Nizza, war er bildender Künstler. Er nahm an der „documenta 6“ (1977) in Kassel und der Biennale Venedig (1978) teil. Obwohl er auch in Malerei, Zeichnung, Design und Fotografie versiert ist, wird er vor allem als Bildhauer wahrgenommen.
Seit den achtziger Jahren schafft Bernar Venet imposante Skulpturen aus Stahl, von denen er einige in Salzburg zeigen würde. In den vorigen Jahren erhielt er mehrere Aufträge für Skulpturen auf öffentlichen Plätzen, etwa in Köln (1999), Paris (am Triumphbogen, 2002), Nizza und Luxemburg (2003) sowie New York (2004).