DER STANDARD, 27. Juli 2001


    NAMEN    

Die Früchte des Tauschens

Geld für Kunst auszugeben, meint Max Boehme, ist etwas völlig Unötiges. Und trotzdem kann man es zu einer stattlichen Sammlung zeitgenössischen Schaffens bekannter und unbekannter Größen bringen. Man muss eben tauschen. Und selber Künstler sein. "Das Gute am Künstlersein", referierte Boehme Mittwochabend im "Kunstbüro" in der Schadekgasse zu Mariahilf, "ist, dass es einem niemand absprechen kann." Nicht nur erbauungstechnisch, auch ökonomisch böte diese Variante des Kunstsammelns nur Vorteile, erläuterte Boehme unter einem Wasserbüffelschädel von Herbert Brandl, auf dem eine Schnitzarbeit von Franz West prangt: "Wenn hundert unbekannte junge Künstler untereinander frühzeitig zu tauschen beginnen und zehn von ihnen werden später wirklich berühmt, ist das auch materiell eine Win-Win-Situation für alle."

Max Boehmes Sammlung ist bis 6. August im Kunstbüro (6., Schadekgasse 6) zu sehen. (rott) Foto:Rottenberg


© DER STANDARD, 27. Juli 2001
Automatically processed by COMLAB NewsBench
 zurück zur Übersicht