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Kulturbericht 2008: Ausgaben für Kunst&Co gestiegen

09.07.2009 | 15:57 |  (DiePresse.com)

311 Millionen Euro wurden 2008 in "Kulturangelegenheiten" investiert. Die Bundesmuseen verzeichneten um 13,54 Prozent mehr Besucher, Ministerin Schmied sieht sie als "meinungsbildenden, gesellschaftspolitischen Faktor".

Der Kulturbericht 2008 für österreichische "Kulturangelegenheiten" liegt seit Donnerstag dem Parlament vor. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Kulturausgaben des Bundes im vergangenen Jahr 311,06 Millionen Euro betrugen. Damit sind sie um 17, 16 Millionen höher als 2007.
Den größten Anteil machen die Basisabgeltungen für die Bundestheater (138,6 Millionen) und Bundesmuseen inkl. Österreichische Nationalbibliothek (96,51 Millionen) aus.

"Museen haben sich in vergangenen Jahren zu einem einflussreichen meinungsbildenden, gesellschaftspolitischen Faktor entwickelt. Den Bundesmuseen kommt daher eine zentrale Verantwortung in einer sich rasch verändernden Gesellschaft zu. Darum habe ich die Museumspolitik zu einem zentralen Schwerpunkt gemacht", schreibt Kulturministerin Claudia Schmied in ihrem Vorwort. Zehn Jahre nach der Ausgliederung der Budnesmuseen wolle die im Herbst 2007 gestartete "Museumspolitische Initiative" einen nächsten Innovationsschritt setzen.

Ausgaben für bauliche Maßnahmen

Für bauliche Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 7,56 Millionen Euro bereitgestellt. Davon ging mit 2,5 Millionen Euro der größte Brocken an das Belvedere (u.a. für die Planung des 20er Hauses), weitere Empfänger waren das Völerkundemuseum, die Kahngalleries der Albertina, das Theatermuseum sowie die Kunstkammersanierung im Kunsthistorischen Museum (KHM). Für die Versicherung von Dauerleihgaben wurden insgesamt 500.000 Euro ausgegeben, 300.000 davon kamen aus der Basisabgeltung, 200.000 aus zusätzlichen Mitteln des Finanzministeriums.

Meisten Museums-Besucher in Albertina

In der Besucherstatistik wurde bei den Museen ein Gesamt-Plus von 13,54 Prozent verzeichnet. Somit besuchten letztes Jahr 4.264.147 Besucher die Österreichischen Museen (2007: 3.755.638 Besucher). Knapp 20 Prozent davon kamen gratis in den Kunstgenuss. Die größten Steigerungen beim Publikum erreichten die Albertina mit fast 1 Million Besucher, das Belvedere mit mehr als 800.000 Gästen und das Pathologisch-Anatomische Bundesmuseum (mehr als 18.000 Besucher).

Besucherrückgänge gab es dagegen im MUMOK (minus 3,5 Prozent auf 234.960), im Naturhistorischen Museum (minus 6,1 Prozent auf 372.778) und KHM (minus 11,3 Prozent auf 1.151.844). In den Bundestheatern verzeichnete man - u.a. auf Grund des Entfalls von Burgtheater-Vorstellungen während der EURO 08 - einen geringfügigen Rückgang der Besucher von 1.314.587 (2006/2007) auf 1.303.680 (2007/2008).

Erlöse: Nur MUMOK, NHM, TMW im Minus

Die Umsatzerlöse steigern konnten die Albertina (17, 4 Millionen Euro) und das KHM mit Völkerkunde- und Theatermuseum (35,6 Millionen Euro). Das Belvedere konnte sein Vorjahresminus von 302.000 dank der erhöhten Basisabgeltung ins Plus drehen. Ähnlich lief es in der Österreichsichen Nationalbibliothek (ÖNB), deren Jahresüberschuss von 526.055 ebenfalls ohne die um 1,7 Millionen Euro erhöhte Basisabgeltung negativ gewesen wäre. Auch das Museum für Angewandte Kunst (MAK) bilanzierte mit einem Jahresüberschuss.

Ins Minus rutschen das MUMOK (minus 147.000 Euro), das NHM (minus 603.000 Euro) und das Technische Museum (TMW) mit 1,5 Mio. Euro.


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