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Große Schiele-Sammlung kommt auf den Markt

13.04.2011 | 18:21 |  (Die Presse)

Der Galerist Richard Nagy bietet ab 19. Mai Schiele-Arbeiten für 100.000 bis acht Millionen Dollar an. Bis 30. Juni sind die Arbeiten unter dem Titel „Egon Schiele – Women“ zu sehen: Es sind insgesamt 45 Werke.

Nach Rudolf Leopold (1925–2010) und Serge Sabarsky (1912–1996) besitzt – nach eigenen Angaben – die größte Schiele-Privatsammlung der Londoner Galerist Richard Nagy. Ab 19.Mai bietet er Werke aus seiner Sammlung an, darunter „Frau und Kind“, 1910, Bleistift auf Papier, „Mädchen in Unterwäsche“, 1917, schwarzer Buntstift auf Papier sowie Gouachen. Der Preis für die offerierten Werke liegt zwischen 100.000 und acht Millionen Dollar. Bis 30. Juni sind die Arbeiten unter dem Titel „Egon Schiele – Women“ zu sehen: Es sind insgesamt 45 Werke.

Richard Nagy stammt väterlicherseits aus Budapest. Seine Großeltern emigrierten 1938 nach Australien und nahmen Möbel und Objekte der Wiener Werkstätte mit. 1976 verließ der studierte Archäologe und Kunsthistoriker Richard Nagy Sydney in Richtung London. Er bildete sich bei Sotheby's weiter, begann mit Altmeistern zu handeln. In den 1980er-Jahren wechselte er zur Moderne, wobei er sich besonders auf Künstler aus Deutschland und Österreich konzentrierte. 1985 kaufte er vermehrt Schiele und lernte dabei die Sammler Serge Sabarsky und Rudolf Leopold kennen.

 

Auch Kubin, Picasso, Matisse

1990 bis 2005 gehörte Nagy die Dover Street Galerie in London, die sich auf Arbeiten Schieles, Klimts konzentrierte, auf Deutschen Expressionismus, Neue Sachlichkeit. Die Galerie bot aber auch Kubin, Picasso, Matisse, Giacometti an.

Nagy organisierte Leihgaben für über 40 Museums-Ausstellungen. Mit der jetzigen Schiele-Schau eröffnet Nagy seine neue Galerie in der Old Bond Street. Sein Unternehmen gilt als erste Adresse für österreichischen und deutschen Expressionismus. bp


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