DiePresse.com

DiePresse.com | Kultur | Kunst | Artikel DruckenArtikel drucken


Berlin Biennale: Zeitgenössische Kunstschau eröffnet

11.06.2010 | 17:04 |  (DiePresse.com)

Einen Überblick über aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Kunst gibt es seit Freitag bei der 6. Berlin Biennale zu sehen. Unter dem Motto "was draußen wartet" stellen 45 Künstler aus aller Welt aus.

Mit den Werken von 45 Künstlern aus aller Welt präsentiert die 6. Berlin Biennale seit Freitag einen Überblick über aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Kunst. Die renommierte Ausstellung, die bis zum 8. August an sechs verschiedenen Orten der Stadt läuft, wurde dieses Jahr von der Wiener Kuratorin Kathrin Rhomberg gestaltet.

Unter dem Motto "was draußen wartet" sind unter anderem Werke von Mark Boulos (USA), Phil Collins (Großbritannien), Marcus Geiger (Schweiz), Nilbar Güres (Türkei) und Michael Schmidt (Deutschland) zu sehen.

Verstörendes, Bereicherndes, Verzauberndes

Bei der Auswahl sei sie nach dem "Prinzip der Reduktion und Konzentration" vorgegangen, erläuterte Rhomberg. Es sind nur halb so viele Künstler vertreten wie vor zwei Jahren. Zudem habe sie versucht, an unterschiedlichen Standorten mit verschiedenen Formaten zu experimentieren.

"Ziel der Ausstellung ist, den Betrachter zurück auf unsere Welt zu verweisen - darauf, was draußen wartet", so die Kuratorin. "Mir war auch wichtig, den genießenden westlichen Blick zu stören. Es gibt in der Ausstellung vielleicht vieles, was verstört, aber auch bereichert und verzaubert."

Körper-Kunst und lebendiges Huhn

Eine Sonderschau ist in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel dem deutschen Realisten Adolph Menzel (1815-1905) gewidmet. Der in Deutschland unterschätzte "Künstler der Körperlichkeit" habe den Weg zur Moderne geebnet, sagte der verantwortliche Kurator Michael Fried aus New York.

Jüngster Aussteller ist der aus dem Kosovo stammende Künstler Petrit Halilaj. Er hat für die Kunstschau die übrig gebliebenen Holzverschalungen des neuen Hauses seiner Familie als leere Hülle installiert - selbst ein lebendiges Huhn gehört dazu.

 


© DiePresse.com