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dieStandard.at | Kultur 
06. Oktober 2008
11:14 MESZ

Eine Parkbank verschönert von der Kunststudentin Christine Pavlic.


Vor dem Sticken kommt das Bohren
Alte Muster für neue Wahrnehmung: Kunststudentin Christine Pavlic verschönert Parkbänke

Innsbruck - Die Handarbeitslehrerin von damals dürfte begeistert sein: Christine Pavlic stickt im öffentlichen Raum. Das Sticken von Zierpölsterchen und Lesezeichen war der 26-jährigen Kunststudentin zu langweilig: Aus dem "visuellen Umsetzen von Texten" der Kunststudentin wurden bestickte Bänke: "Es ist eine Hassliebe, erst sticke ich gerne, dann ist es so anstrengend, dass ich nicht mehr mag."

Ist ja auch nicht ohne, das Besticken einer Bank. Es dauert immerhin zwischen fünf und 30 Stunden. Pavlic bohrt erst mit dem Akku-Bohrer Löcher in die Bank, dann wird gestickt: mit traditionellem rotem Stickgarn. Mit dieser Handarbeit will Pavlic "gängige Wahrnehmungsmuster" in der Stadt aufbrechen. Ihren "Amoklauf" mit der Sticknadel konnte Pavlic in Innsbruck im Rahmen des "stadtpotenziale"-Projekts 08 verwirklichen. Die Bestickung der Bänke erfolgte aber ganz legal: nach einer Anfrage beim Stadtgartenamt. Pavlics Lieblingsbänke stehen verstreut in Österreich: in Innsbruck an der Sill, in Hall im Altstadtpark oder auch in der Charimgalerie in der Inneren Stadt in Wien. (ver, DER STANDARD, Print, 6.10.2008)

 

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