Wien - Das Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) wird an die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz angebunden, gab Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem Rektor der Kunstuni Linz, Reinhard Kannonier, und IFK-Direktor Helmut Lethen in einer Aussendung bekannt.
Das über Österreichs Grenzen hinaus hochrenommierte IFK war eine jener außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die nach der umstrittenen Streichung der Basisförderung durch das Wissenschaftsministerium um seine Zukunft bangen musste. Der neue Name der Einrichtung lautet "IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz", der Standort bleibt in Wien.
"Durch die institutionelle Kooperation beider Einrichtungen sollen sowohl im Bereich des Forschungsprofils der Kunstuniversität Linz als auch in der Lehre positive Synergien entstehen", heißt es in der Aussendung. Insbesondere solle das IFK das Lehr- und Forschungsspektrum des PhD-Programms der Kunstuni bereichern. Töchterle erwartet sich davon eine Stärkung der Kulturwissenschaften. "Es ist gerade für den wirtschafts- und technologieorientierten Standort Linz und Oberösterreich extrem wichtig, kulturwissenschaftliche Forschungsaspekte verstärkt zu integrieren", betonte Kannonier in der Aussendung.
Die ursprünglich angedachte Angliederung des IFK an die Universität Graz ist nach Angaben Lethens am zeitlich beschränkten Kooperationsangebot gescheitert. "Infolgedessen war der Wunsch der Kunstuniversität Linz, mit dem IFK eine 'auf Dauer angelegte Kooperation' einzugehen, unwiderstehbar", so Lethen. Dass die Stadt Linz und das Land Oberösterreich in die Zukunft einbezogen werden sollen, sei für das IFK "eine unüberbietbare Perspektive". Verankert wird die Kooperation in den Leistungsvereinbarungen der Kunstuni Linz mit dem Wissenschaftsministerium. Die Kunstuni erhält dafür zusätzlich jährlich 952.000 Euro.
Das Ministerium hatte vergangenen Herbst bekannt gegeben, bei Dutzenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Basisförderung zu streichen. Stattdessen sollten viele der betroffenen Einrichtungen an Unis und andere Institutionen angebunden werden. So arbeitet das Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Universität Klagenfurt künftig gemeinsam mit drei thematisch ähnlich ausgerichteten außeruniversitären Einrichtungen als "Friedenscluster" verstärkt zusammen und das Erwin Schrödinger Institut wurde als Forschungsplattform an die Universität Wien angegliedert. (APA)
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