REICHERSBERG. Die Kunst der Linienführung zeigt der Braunauer Graphiker Ingo Engel. Im Stift Reichersberg zeigt er ab heute, Donnerstag, „Kalligrafische Netzwerke“.

Ingo Engel ist ein feiner Beobachter. Und ein ebenso feiner Zeichner. Seine Kalligrafien zeigt der seit vergangenem Dezember pensionierte Baudirektor der Stadt Braunau in einer Ausstellung im Stift Reichersberg (Eröffnung heute, Donnerstag, 3. September, 19.30 Uhr; bis 26. September).

Ingo Engel ist Architekt. Die Linien waren und sind weiterhin seine Profession. Aus seinem Beruf heraus hat sich bei ihm die Leidenschaft für das Graphische entwickelt. Reisetagebücher mit Stadtansichten – etwa aus der Toskana – bildeten den Beginn der künstlerischen Laufbahn des 1945 geborenen Künstlers, der nach seinem Studium den Staatspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung erhalten hat. Aus diesen Reisetagebüchern heraus entstand eine ganz persönliche grafische Kunstform: In Blockbuchstaben formulierte Ingo Engel seine Reiseerinnerungen zu einem kalligrafischen Netzwerk. Es sind Geschichten, die der Braunauer in seinen Kalligrafien erzählt.

Monumentale Formate

„Der nächste Schritt ging in die Autonomie dieser Netzwerke, und durch Überlagerung eröffnete sich eine graphische Welt von überzeugender Eigenständigkeit“, schreibt Rainer Reinisch über das Werk Ingo Engel.

Er wagte sich an Vergrößerungen seiner Kalligrafien, die in ihrer Größe von zweieinhalb Quadratmetern „ihre Kraft an den Raum und die Besucher weitergeben“, wie der Braunauer Künstlerkollege Rainer Reinisch weiter schreibt.

Die Ausstellungseröffnung im Stift Reichersberg wird vom der Braunauer Jazz-Musiker Charly Reicheneder musikalisch gestaltet, ins Werk von Ingo Engel führt Paulus Wall von der Kulturdirektion des Landes Oberösterreich ein.